Genau wie bei der Harry Potter-Filmreihe
wird auch bei der Vampir-Serie “Twilight“ versucht, das Ende der Saga noch etwas hinauszuzögern
und daher werden aus dem letzten Buch der Reihe (Stephanie Meyers
dünner Nachschlag “Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl“ ist
nur eine unbedeutende Fußnote) gleich zwei Filme herausgequetscht.
Doch noch stärker als bei Harry Potter ist hier zu spüren,
dass auch ein Film mehr als gereicht hätte.
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Genau wie bei Disneys viertem “Fluch
der Karibik“-Film wird auch hier ein Regisseur mit Musical-Erfahrung
eingesetzt. “Pirates of
the Caribbean – Fremde Gezeiten“ wurde vom “Chicago“-Regisseur
Rob Marshall in Szene gesetzt, bei "Breaking Dawn - Biss zum Ende der Nacht - Teil 1"
setzte sich der “Chicago“-Drehbuch
und "Dreamgirls"-Regisseur
Bill Condon ("Kinsey")
auf den Regiestuhl. Dieser hat zwar durch “Candyman 2“
bereits Horrorfilm-Erfahrung, doch diesmal scheint er sich eher
für die richtigen Klamotten und einen jugendkultur-kompatiblen
Soundtrack zu interessieren.
In atemberaubender Langsamkeit werden Vorbereitung und Durchführung
der Hochzeit von Vampir Edward und Menschenkind Bella gezeigt.
Einzige (nicht wirkliche) Überraschung dabei ist das Auftauchen
vom Nebenbuhler, dem Indianer-Werwolf Jacob. Danach geht es ebenso
ausführlich und lahmarschig in die Flitterwochen und bevor wirklich
was geschieht, ist der Film fast schon zu Ende. Bei soviel Leerlauf
kommt immer wieder der Gedanke auf, was das eigentlich für Vampir-Memmen
sind, die hier über die Leinwand spuken. Das Tageslicht macht
ihnen nichts aus und Kreuze auch nicht, trotzdem gucken sie immer
ganz, ganz traurig.
Während dem Briten David Slate (“Hard Candy“, “30
Days of Night“) mit “Eclipse
– Bis(s) zum Abendrot” eine ausgewogene Mischung aus
Horror und Romantik gelang, fabrizierte der ansonsten durchaus
kompetente Bill Condon (siehe "Gods
and Monsters") bei der Fortsetzung nur gepflegte
Langeweile. Es ist zu hoffen, dass ihm der Abschluss
der Saga besser gelingen wird.
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