200 Jahre in der Zukunft: Die Menschheit ist im
All auf der Suche nach neuen Rohstoffen und wird auf dem weit
entfernten Mond Pandora fündig. Doch dieser ist vom Volk der Na'vi
bewohnt. Hierbei handelt es sich um knapp 3 Meter große blauhäutige
elfenhafte Wesen. Durch ein Forschungsprojekt wurde die Möglichkeit
entwickelt den Geist von ausgewählten Menschen, wie etwa den an
den Rollstuhl gefesselten Ex-Marine Jake Sully (Sam Worthington
uncharismatisch wie schon in "Terminator:
Die Erlösung"), in die Körper von Na'vi zu versetzen, um deren im Einklang mit der Natur
lebende Zivilisation zu unterwandern.
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Nach seinem Supererfolg “Titanic“ hat James Cameron zwölf
Jahre lang keinen Kinofilm mehr gedreht. Entsprechend hoch sind
natürlich die Erwartungen an sein neues Werk, das im Real-3D-Verfahren
gedreht wurde. Der Erfolg von “Avatar“ dürfte maßgeblich
zur Entscheidung beitragen, ob das Kino der Zukunft flach bleibt
oder immer plastischer wird. Letzteres wird wahrscheinlich eher
nicht der Fall sein, auch wenn anfangs die Tiefenwirkung der Bilder
in “Avatar“ beeindruckt. Zwar vermeidet Cameron weitestgehend
die üblichen Mätzchen eines 3D-Filmes und verzichtet
auf Gegenstände, die ständig in Richtung Publikum fliegen. Doch
beim Betrachten der mit wild herumwirbelnder Kamera eingefangenen
Filmszenen spielt es schon recht bald keine Rolle mehr ob 3D oder
nicht. Die Sache mit den Brillen, die das Kino plastisch machen,
dürfte auch diesmal – ähnlich wie bereits in den Fünfziger
Jahren – nur ein kurzlebiger Gimmick sein, zumal die Augen hinter
den Spezialbrillen bei einer Filmlänge von 161 Minuten ganz
schön malträtiert werden.
Doch taugt der Film auch ohne 3D-Mätzchen etwas? Wer
zwölf Jahre vor dem Kino kampiert hat um endlich “Avatar“
zu sehen, dürfte etwas enttäuscht sein. Die Geschichte
um Konflikte zwischen Militärs, Wissenschaftlern, Geschäftsleuten
und ökologisch bewegten Wald-Aliens verläuft eher überraschungsfrei.
Doch das war bei “Titanic“ auch der Fall (Achtung Spoiler:
Das Schiff geht unter). Cameron, dessen Meisterwerk “Terminator
2“ auch heute nichts von seiner beeindruckenden Wirkung eingebüßt
hat, fiel immer wieder als visionärer Bilderstürmer
auf. Doch diesmal sehen die am Computer erzeugten Fantasywesen
erschreckend konventionell - ja fast schon langweilig - aus. Hier
fehlt ein origineller neuer Look, ein interessanter künstlerischer
Ansatz wie ihn H. R. Giger in "Alien"
oder Moebius in "Tron" zulieferten. Auch tricktechnisch
geht es kaum beeindruckender zu als in Robert Zemeckis´
nicht gerade bahnbrechenden Computerfilm “Die
Legende von Beowulf“.
Dank der rasanten Inszenierung und interessanter Darsteller wie Sigourney
Weaver, Michelle Rodriguez oder Stephen Lang (was für ein
harter Hund von einem Schurken!) ist “Avatar“ insgesamt
doch ein guter Fantasy-Film, aber leider kein guter James-Cameron-Film.
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