Selbst ein 2 ½ Stunden langer Film ist viel zu
kurz um einem Menschenleben gerecht zu werden und das gilt natürlich erst
recht für einen Menschen wie Muhammed Ali. Daher kann eine Filmbiographie
immer nur Patchwork sein. Regisseur Michael Mann ist sich dessen bewusst und
beschränkt sich auf die Zeit zwischen 1964 (Ali wird nach einem Kampf gegen
Sonny Liston erstmals Box-Weltmeister im Schwergewicht) und 1974 (der
32-jährige Ali wird erneut Weltmeister, nachdem er in einem dramatischen
Kampf in Zaire gegen Joe Frazier gewinnt).
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Doch
Ali war nicht nur ein bemerkenswerter Boxer und ein begnadetes Großmaul
(seine originellen Interview-Statements haben mit Sicherheit viele
Rapper beeinflusst), sondern auch eine sehr politische Persönlichkeit.
So beschäftigt sich das erste Drittel des Films mit Alis Freundschaft
zum radikalen Schwarzenführer Malcolm X (nach Denzel Washington
in Spike Lees Film wird Malcolm X hier von Mario Van Peebles verkörpert)
und mit seiner nicht unkomplizierten Beziehung zu Elijah Muhammad,
dem Führer der Nation of Islam, der Cassius Clay den Namen Muhammed
Ali gab.
Noch bemerkenswerter ist jedoch Alis konsequente Haltung gegen den
Vietnam-Krieg. Er lehnte ohne Rücksicht auf seine Karriere als Boxer
jeglichen Dienst bei der US-Army ab und hatte dafür eine ebenso
simple wie einleuchtende Erklärung: "Ich habe kein Probleme
mit dem Vietkong denn kein Vietkong hat jemals Nigger zu mir gesagt."
Michael Manns "Ali" mag der vielschichtigen Persönlichkeit
seiner Hauptfigur nur bedingt gerecht werden, aber allein die Tatsache,
dass dies bemerkenswerte und allgemeingültige Antikriegs-Statement
in einer Big Budget-Hollywoodproduktion von einem Superstar wie
Will Smith zum Besten gegeben wird, spricht für diesen Film!
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Legende" |