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So richtig klar wird auch nach 3 Stunden Spielzeit nicht, was denn
nun so faszinierend an Alexander war, der 323 vor Christi im jugendlichen
Alter von 32 Jahren verstarb. Anscheinend war der immer siegreiche
Feldherr, der mit seiner Armee von Griechenland aus 35.000 Kilometer
gen Osten bis nach Indien zog, ein eher sanfter Eroberer. Oliver
Stone ("The Doors", "An jedem verdammten Sonntag")
schildert Alexander als großzügig gegenüber den besiegten Völkern,
die er gleichberechtigt in sein Reich aufnahm. Er ließ ihnen nicht
nur ihre Lebensart, sondern zeigte sich sogar höchst interessiert
daran.
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Was Stone da auf die Leinwand stemmt ist auf alle Fälle deutlich
interessanter als die sterile Antike in Wolfgang Petersens "Troja".
Auch in "Alexander" wirken die Kostüme häufig etwas
zu klinisch rein und die am Rechner erzeugte Monumentalität will
nur selten beeindrucken. Doch Alexanders Liebe zum eigenen Geschlecht
wird nicht geleugnet und auch ansonsten stellt Stone immer wieder
klar, dass die Ideale der US-Gesellschaft damals noch in weiter
Ferne lagen.
Formal hat Oliver Stone diesen Film nicht in seiner patentierten
hektischen Schnitttechnik gestaltet, sondern (mit Ausnahme einiger
Schlachtszenen) eher episch ruhig erzählt. Da mutete es schon
fast seltsam an, wenn kurz vor Ende des Filmes noch einmal nachgereicht
wird, wie Alexanders Vater Philipp zu Tode kam. Ebenfalls eher
entbehrlich ist die Rahmenhandlung mit Anthony Hopkins als gealterten
Gefolgsmann und Erzähler der Geschichte. Das Ganze wirkt wie ein
um etliche unnötige Szenen ergänzter "Director´s Cut".
Weniger wäre deutlich mehr gewesen. Insgesamt entsteht ein wenig
der Eindruck, dass sich inmitten dieses etwas aufgeblasenen Monumentalwerkes
ein richtig guter Film versteckt hat.
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