Trotz seines hohen Budgets ist “10.000 BC“ sehr viel weniger ambitioniert als Jean-Jacques Annauds um eine akkurate Rekonstruktion der Steinzeit bemühtes Grunz-Drama “Am Anfang war das Feuer“. Im einzigen weiteren vergleichbaren Film “Eine Million Jahre vor unserer Zeit“ (Originaltitel: "One Million Years B.C."!) grunzen die Urmenschen (darunter Racquel Welch) zwar genau wie bei Annaud in einer Kunstsprache, kämpfen aber jenseits aller wissenschaftlicher Erkenntnissen gegen Dinosaurier. Im Gegensatz dazu könnte man den Titel von Emmerichs Werk schon fast in “10.000 BBC“ umändern, denn manche um steinzeitliche Authentizität bemühte Szenen und natürlich die computeranimierten Mammuts, Riesenvögel und der Säbelzahntiger erinnern an die beliebten urzeitlichen Fake-Dokus der britischen TV-Anstalt.

Natürlich ist es nicht ganz leicht einen Film ernst zu nehmen in dem die Personen Namen wie “Tic Tic“ oder “Alte Mutter“ tragen und Ehrentitel wie “Der mit dem Speerzahn spricht“ verpasst bekommen. Doch Roland Emmerich hat reichlich Erfahrung mit großen Filmspektakeln. Daher bringt er auch sein Steinzeitepos (dass er gemeinsam mit dem Komponisten Harald Kloser schrieb) so flott über die Runden, dass kaum Zeit bleibt um über allerlei Seltsamkeiten innerhalb der Handlung, die teilweise sehr albernen Kostüme oder die ebenso pathetischen wie überflüssigen Kommentare des erzählenden Märchenonkels (im Original Omar Sharif bei uns Armin Mueller-Stahl) zu lachen.

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