Das
Serial:
Ende der Siebziger Jahre gab es noch kein Privatfernsehen in Deutschland,
doch auch die öffentlich rechtlichen Sender bemühten sich
das Publikum mit unbeschwerter Unterhaltung zu versorgen und zeigten
Freitags unter dem Motto “Väter der Klamotte“ zur Abendbrotzeit
immer gerne schwarzweiße Slapstickfilme. Doch als sich kaum
noch “neues“ sendefähiges Material auffinden ließ, hieß
es “Galopp statt Klamauk“.
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Mit dem Aufkommen des Tonfilms wurde
das Serial immer beliebter. Hierbei handelt es sich um meist aus
12 – 15 Teilen bestehende Fortsetzungsfilme. Diese 20-minütigen
Einzelepisoden liefen im Vorprogramm der Kinos und endeten immer
mit einem so genannten Cliffhanger. Da hing dann der Held buchstäblich
an einem Cliff und wer wissen wollte, wie es weiter geht, musste
nächste Woche erneut ins Kino kommen. Als eins der besten dieser
Serials gilt nicht ohne Grund “Zorro Rides Again“ von 1937. In deutschen
Kinos wurde die Filmreihe unter dem Titel “Zorros schwarze Peitsche“
in zwei Teilen gezeigt. Als “Zorro reitet wieder“ eröffnete das
Serial in neuer Bearbeitung am 5. Mai 1978 im ZDF die Reihe “Western
von Gestern“. Hierzu wurden die 12 Episoden etwas gerafft in sechs
Teilen gezeigt und mit neuer Musik versehen.
Betreut wurde die Serie von Joe Hembus,
der mit seinem leider längst vergriffenen “Western-Lexikon“
ein echtes Standartwerk verfasst hatte und auch ein Begleitbuch
zu “Western von Gestern“ schrieb. Das Konzept ging auf und in insgesamt
155 Folgen wurden im ZDF neben Western-Serials auch gekürzte
Filme mit Westernstars wie John Wayne, Roy Rogers und Al “Fuzzi“
St. Jones gezeigt, die jetzt ebenfalls bei e-m-s auf DVD erscheinen.
Doch am meisten Spaß macht immer noch “Zorro reitet wieder“,
eine in der damaligen Gegenwart der dreißiger Jahre angesiedelte
humorvolle Abenteuerserie mit reichlich Explosionen und Verfolgungsjagden
per Bahn, Pferd und Flugzeug kurzum eine der Vorlagen für “Indiana
Jones“.
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