Der
Film:
Der junge russische Komponist Peter Tschaikowsky führt zusammen mit
seinem Freund Graf Anton Schiluwsky ein ausschweifendes Leben.
Die Aufführung seines ersten Klavierkonzerts macht Tschaikowsky
schlagartig berühmt und zwei Frauen buhlen um seine Gunst: Die
gönnerhafte Witwe Nadeschda von Meck, die nur über Briefe mit
ihm in Kontakt tritt, und die nymphomanische Antonia Milukowa,
die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Trotz seiner homosexuellen
Veranlagung willigt er ein, Antonia zu heiraten. Doch die Ehe
steht unter keinem guten Stern und stürzt Tschaikowsky in eine
tiefe Krise...
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Der Ende 2011 verstorbene Brite Ken Russell dürfte einer der
größten Bilderstürmer des Kinos sein. Am bekanntesten
sind seine wild entfesselte und stargespickte Verfilmung der Rock-Oper
“Tommy“ und der nicht minder durchgeknallte Selbstfindungs-Thriller
“Der Höllentrip“ sein. Doch auch bei seinen in den
frühen Siebziger Jahren entstandenen Filmporträts klassischer
Komponisten handelt es sich um alles andere als um sachlich-trockene
Biopics.
So setzte er “Lisztomania“ mit den Rockstars Roger Daltrey,
Ringo Starr und Rick Wakeman als abendfüllenden Videoclip in Szene.
“Tschaikowsky - Genie und Wahnsinn“ ist zwar auch ein
mit Richard Chamberlain in der Titelrolle sehr gut besetztes Drama
über einen Komponisten, der sich trotz seiner Homosexualität als
Ehemann versucht, doch zugleich bzw. in erster Linie ein wilder
Bilderrausch mit schwelgerischer Musikuntermalung. Die Art wie
hier das Ballett “Schwanensee“ mit den Schicksalen seiner
Hauptfiguren verknüpft wird, könnte Darren Aronofsky zu seinem
durchaus “russellschen“ Film “Black Swan“ inspiriert
haben.
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