Der Film:
Als Winona Ryder kurz vor Beginn der Dreharbeiten beschloss doch nicht
Francis Ford Coppolas "Der Pate III"
mitzuspielen, sprang dessen Tochter Sofia ein. Die Presse witterte
Vetternwirtschaft und machte sich ungerechtfertigterweise über Sofias
Leistung in diesem Film lustig. Daraufhin zog sich die Coppola-Tochter
hinter die Kamera zurück und machte Karriere als Fotografin.
Ein
glänzendes Comeback feierte Sofia Coppola in der Filmbranche mit
"The Virgin Suicides" (und anschließend mit "Lost
in Translation"). Obwohl sie sich diesmal in die Fußstapfen
ihres Vaters trat und den Film nach einem eigenen Drehbuch inszenierte,
hagelte es überschwengliche Kritiken und das völlig zu recht. Obwohl
das Thema des Filmes der Freitod von fünf zu gut behüteten blonden
Vorstadt-Mädchen ist, wurde "The Virgin Suicides" weder
zu einem düsteren Trauerspiel noch zu einer schrillen Satire.
Dies
liegt sicherlich auch an der guten Besetzung James Woods als schwächlicher
Vater und Kathleen Turner (mit Mut zur Hässlichkeit) als frömmelnde
Mutter gestalten ihre Rollen nicht als Karikaturen sondern als wohlmeinende
aber fehlgeleitete Eltern. Auch Josh Hartnett ("Pearl
Harbor") trägt als unsensibler aber nicht unsympathischer
Aufreißer zum Unglück der Mädchen bei. In ungewohnten Nebenrollen
glänzen die sonst eher aus Actionfilmen bekannten Darsteller Scott
Glenn (als hilfloser Pfarrer) und Michael Pare (als psychisch Gebrochener).
Über dem ganzen Film thront dann noch Kirsten Dunst, die als Chefin
der tragischen Mädchen-Gang sowohl Verführte als auch Verführerin
ist.
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