15 kurze Filme über die Zeit


 
Filmtitel: Ten Minutes Older - The Trumpet & The Cello
Originaltitel: Ten Minutes Older - The Trumpet & The Cello
Land, Jahr: D, GBR, Frankreich 2002
Regie: Aki Kaurismäki, Victor Erice, Werner Herzog, Jim Jarmusch, Wim Wenders, Spike Lee, Chen Kaige, Bernardo Bertolucci, Mike Figgis, Jiri Menzel, Istvan Szabo, Claire Denis, Volker Schlöndorff, Michael Radford, Jean-Luc Godard
Buch: die o. g. Regisseure sowie Zhang Tan, Max Frye
Produzent: Annie Clayton, Joanna Ashton-Jones
Musik: Paul Englishby
Darsteller: Markku Peltola, Kati Outinen, Chloé Sevigny, Charles Esten, Amber Tamblyn, Dominic West, Rudolf Hruslnsky, Irm Hermann, Daniel Craig
Website: www.mc-one.de      


Der Film:
15 international renommierte Filmemacher reflektieren in jeweils circa 10 Minuten höchst unterschiedlich über alle möglichen Aspekte der Zeit. Das klingt und ist auch wirklich interessant. Warum diese Filme nun in zwei Blöcke namens "Trompete" und "Cello" zusammengefasst wurden, wird nicht so recht klar. Doch der Titel, "Ten Minutes Older" passt dafür um so besser, denn nach jedem Film ist der Zuschauer garantiert 10 Minuten älter aber nicht unbedingt weiser.
 
    
 

Den "Trompeten"-Bereich eröffnet der Finne Aki Kaurismäki, der die beiden Hauptdarsteller seines Filmes "Der Mann ohne Vergangenheit" sehr kurzfristig heiraten lässt und auf eine weite Reise nach Sibirien schickt. In ruhigen schwarzweißen Bildern beschwört anschließend der Spanier Victor Erice ("El Sur - Der Süden") die Stimmung des Jahres 1940 als deutsche Truppen an den Grenzen seiner Heimat standen. Werner Herzog zieht es dann einmal mehr zum Amazonas und in einem etwas holperigen Dokumentar-Stil schwadroniert er über die Zerstörung von dortigen Eingeborenen-Kulturen. Jim Jarmusch ("Night on Earth", "Coffee & Cigarettes") zeigt dann die hektischen letzten Minuten einer Film-Darstellerin kurz vor Drehbeginn, während bei Wim Wenders ("The Million Dollar Hotel") ein Mann auf einer Autofahrt mitten in der Wüste plötzlich schwer erkrankt und so schnell wie möglich ins Krankenhaus muss. Spike Lee ("Malcolm X", "Inside Man" ) stellt anschließend Interviews zusammen, die deutlich belegen das es bei der Wahl von George W. Bush jr. alles andere als demokratischen zuging. Poetisch und verspielt wird es dann beim Chinesen Chen Kaige ("Killing Me Softly"), der Umzugsarbeiter ein nicht mehr vorhandenes Haus zunächst leer räumen und dann vor ihren Augen erscheinen lässt.

Bernardo Bertolucci ("Der letzte Kaiser") eröffnet den "Cello-Bereich" auf der zweiten DVD und erzählt in 10 Minuten fast ein ganzes Menschenleben. Mike Figgis ("Leaving Las Vegas") hingegen spielt nach "Timecode 2000" einmal mehr mit vier gleichzeitig ablaufenden Szenen in einem vierfach unterteilten Bild. Jiri Menzel ("Die wunderbaren Männer mit der Kurbel") zeigt alte und neue Szenen rund um den tschechischen Schauspielers Rudolf Hruslnsky, während der Ungar Istvan Szabo ("Mephisto") sehr virtuos ein Minidrama in Echtzeit und mit durchgehender Kamera in Szene setzt. Der Französin Claire Denis ("Scheiß auf den Tod") fällt zum Thema wenig mehr ein als einen Professor langatmig mit seiner Studentin diskutieren zu lassen. Ein Höhepunkt ist dann der Beitrag von Volker Schlöndorff ("Die Stille nach dem Schuss"), der zunächst genau wie seine Landsleute Herzog und Wenders in englisch daherkommt. Doch den fremdsprachigen Off-Kommentar spricht eine philosophierende Stechmücke, die auf einem ostdeutschen Campingplatz herumfliegt, während dabei im Hintergrund ein Familiendrama abläuft. Michael Radford ("Il Postino") hingegen bietet nach "1984" einmal mehr Science Fiction und konfrontiert einen zurückgekehrten Astronauten mit seinem Sohn, der mittlerweile ein alter Mann ist. Den Abschluss gestaltet dann Altmeister Jean-Luc Godard ("Außer Atem") mit einer wirren aber nicht unfaszinierenden Montage von teilweise verfremdeten Szenen aus Spielfilmen, die er mit von ihm selbst (teilweise in deutsch) eingesprochenen Zwischentiteln verschnitten hat.



Die DVD:
Anbieter: mc one
Länge: 190 min auf 2 DVDs
Format: 16 : 9, nicht anamorph
Sprachen und Ton: wechselt von Beitrag zu Beitrag (Dolby 5.1 und Dolby 2.0)
Untertitel: Deutsch (nicht ausblendbar)
Ländercode: 2

Extras:

Mankos:

Während die Untertitel bei den Filmen nicht auszublenden sind, fehlen sie beim Making Of gänzlich. Der Kapitelwechsel ist einmal (bei Michael Redfords Beitrag) mitten im Film platziert. Das Bild wurde nicht wie angegeben anamorph abgetastet. Das sich die Untertitel im Bereich des unteren schwarzen Balkens befinden, ist alles andere als optimal für 16:9-Bildschirme.

Fazit:
Die nicht ganz optimale DVD-Präsentation einer hochinteressanten und sehr abwechslungsreichen Kurzfilm-Sammlung.

Diese DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Ten Minutes Older" bei ebay kaufen, hier anklicken


zurück DVD Total zurück    top

 
 
Comic Total    
     
           
       
Film Total    
     
           
       
DVD Total  
     
           
       
Musik Total    
       
         
     
Buch Total  
     
           
         
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
               
               
               
               
               
               
               
               
               
                   
             
               
  links            impressum            luenstedt@highlightzone.de