Der
Film:
Heiko Schotte alias “Schotti“ widerspricht nicht,
wenn ihm unterstellt wird er hätte als Tatortreiniger einen ähnlichen
Job hat, wie der von Harvey Keitel dargestellte “Cleaner“ aus
Quentin Tarantinos “Pulp Fiction“.
Doch Schotti arbeitet im Auftrag der eher gutbürgerlichen Firma
“Lausen“. Er kommt zum Einsatz, wenn die Spurensicherung der Polizei
ihre Arbeit verrichtet hat und die blutigen Überreste von Verbrechen
zu beseitigen sind. Schotti hat oftmals große Schwierigkeiten
seine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass er mehr ist als eine
Putzkraft.
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Die Geschichten, die in den 25-minütigen Episoden
von “Der Tatortreiniger“ erzählt werden, handeln meist
nur sehr am Rande von Mord und Totschlag. Vielmehr geht es darum,
dass “Schotti“ durch seinen Job gezwungen ist, sich Zutritt zu
fremden Wohnungen zu verschaffen und es dort meist zu Begegnungen
mit Menschen kommt, auf die der Tatortreiniger im Privatleben eher
nicht treffen würde. Gleich in der ersten Folge nutzt “Schotti“
die Tatort-Wohnung für ein Schäferstündchen mit einer vom Mordopfer
bestellten Prostituierten. Doch insgesamt ist nach dem (großen!)
Genuss der ersten neun “Tatortreiniger“-Folgen festzustellen,
dass “Schotti“ ein anständiger Kerl ist, der zwar schon mal in
Versuchung gerät, sich aber andererseits - auch wenn er kein Abitur
hat - sehr wacker schlägt in Diskussionen mit einem Dichter (“Wenn
sie eine Schreibblockade haben, dann habe ich jetzt eine Putzblockade“),
einer reichen arroganten sofa-fixierten Rentnerin oder aber auch mit
Neonazis, deren Ansammlung von braunstichigen Souvenirs von der
Polizei zuvor bei den Ermittlungen gänzlich ignoriert wurde.
Bjarne Mädel ist als “Schotti“ ein gänzlich
anderer Typ als der von ihm verkörperte Berthold "Ernie“
Heisterkamp in der Kult-Serie “Stromberg“.
Eher drahtig und mit breitem Hamburger Dialekt versucht er seinen
Job zu verrichten. Es ist zu hoffen, dass die ARD recht bald entdeckt
was für eine Perle sie da an seltsamen Sendeplätzen
versteckt. “Schotti“ hat das Potential die Menschen noch ganz
häufig in der Hauptsendezeit mit seinen skurrilen Tatort-Begegnungen
zu erfreuen.
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