Der
Film:
Schon die John-Williams-Musik und die nach hinten in die Länge
gezogene Schrift im Vorspann deuten an, dass Bryan Singer sich ziemlich
stark auf Richard Donners “Superman“-Film
von 1978 beruft. Daher trickst er auch Marlon Brando wieder als
Supermans Vater in den Film hinein. Lex Luthor hat im aktuellen Film
einen ähnlichen Plan wie bereits 1978 zur “Landgewinnung“ und
auch diesmal eine von Skrupeln geplagte Freundin, die mit Superman
sympathisiert und ihm schließlich hilft. Im Gegensatz zur aktuellen
Comicversion ist Luthor hier “nur“ ein extravaganter Superschurke
und kein Wirtschafts-Tycoon, der es sogar bis zur US-Präsidentschaft
gebracht hat. Der Kino-Luthor muss einen ganz banalen Erbschleicher-Coup
durchziehen um an eine luxuriöse Yacht zu kommen, die unverzichtbar
für seinen Masterplan ist.
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Wirklich neu ist, dass Superman am Anfang des Filmes für einige
Zeit verschwunden ist (einige zusätzliche Infos hierzu liefert
der Comic "Superman
Returns - Verschollen") und nach seiner Rückkehr feststellen
muss, dass Lois Lane mittlerweile fest liiert ist und einen Sohn
hat. Diese neue Entwicklung wirkt ein wenig wie ein Fremdkörper
im ansonsten äußerst traditionell ja fast schon konservativ
in Szene gesetzten Film. Die Figur der Lois Lane entfernt sich durch
ihre familiäre Einbindung weit von der Comicversion ohne dass
"Superman Returns" dadurch wirklich neue Impulse bekommt.
Ein
weiteres Problem des Filmes ist auch sein nur selten wirklich zündender
Humor, aber auch hier ist Singer der Vorlage aus den 70er Jahren
erschreckend treu geblieben. Genau wie Gene Hackman wirkt auch Kevin
Spacey eher genervt als gefährlich und auch ihm kann niemand
wirklich böse sein, wenn er Sprüche absondert, die nur
mäßig komisch sind oder gar eine Märklin-Modelleisenbahn
zerstört. Die Spezialeffekte hingegen sind von meist sehr guter
Qualität. Lange in Erinnerung bleibt ein Moment am Ende des
Filmes wenn ein arg ramponierter Superman (Brandon Routh geht voll
in der Rolle auf und bleibt trotzdem kaum in Erinnerung) weit ins
Weltall vorstößt und Energie tankt bevor er sich ins
große Finale stürzt.
Der ganz große Wurf ist Bryan Singer
zwar nicht gelungen. Doch die guten Einspielergebnisse dürften dafür
sorgen, dass Superman schon recht bald erneut zurückkehren dürfte
und auch bei seinen “X-Men“-Filmen kam
Singer erst im zweiten Teil richtig in Fahrt.
"Superman
Returns " ist auch in der aus 13 DVDs bestehenden “Superman
Ultimate Collector's Edition“ enthalten.
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