Der
Film:
Bereits 1949 machte Walt Disney aus der Erzählung von Washington Irving
einen Zeichentrickfilm (der in den USA gemeinsam mit einer ebenfalls
halbstündigen Trickfilmversion von "Der Wind in den Weiden"
in die Kinos kam). In diesem Disney-Film kommt Ichabod Crane als neuer
Dorfschullehrer in das Städtchen Sleepy Hollow und macht sogleich
der schönen Katarina Van Tassel den Hof. Dies erregt Zorn beim Nebenbuhler
Brom Bones. Dieser verkleidet sich daher als kopfloser Reiter. Er
erschreckt dadurch den armen Ichabod so stark, dass dieser aus Sleepy
Hollow flüchtet. Damit sich das Publikum trotz des ziemlich grausig
in Szene gesetzten kopflosen Reiters nicht allzu stark gruselt, wurde
damals Bing Crosby als singender Erzähler angeheuert.
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Nun
hat sich Tim Burton ebenfalls dieser Legende angenommen. Burton
hatte vor seiner Zeit als Regisseur auch schon als Zeichner für
Disney gearbeitet. Doch nach einigen fruchtbaren Lehrjahren ging
er lieber eigene Wege und dreht Meisterwerke wie "Batman
Returns", "Edward mit den Scherenhänden", "Nightmare
before Christmas", "Ed
Wood" und "Mars Attacks". Diese Filme haben sehr
oft eine düster-romantische Stimmung und daher qualifizierte sich
Burton für als Regisseur den Film "Sleepy Hollow", dessen
erster Drehbuchentwurf übrigens vom Spezialeffektkünstler Kevin
"Chucky" Yagher stammt.
Bei Burtons Film ist Crane (Johnny Depp) nun kein schlichter Dorfschullehrer
mehr, sondern ein etwas steifer, stark an den neusten wissenschaftlichen
Errungenschaften interessierter Polizist. Dieser geht seinen Vorgesetzten
in New York ziemlich auf den Keks und wird im Jahre 1799 in das
Örtchen Sleepy Hollow geschickt um eine Mordserie aufzuklären. Die
Story um Katarina (Christina Ricci) und Brom Van Brunt (Casper Van
Dien) ist nun nur noch eine sehr kleine Episode innerhalb des Filmes.
Tim
Burton hat in den Vorankündigungen des Filmes versprochen,
dass Köpfe rollen werden und natürlich steht er zu seinem Wort.
Mit einem kindlichen Vergnügen lässt er den kopflosen Reiter durch
schöne düstere Kulissen traben und immer wieder kopflose Leichen
hinterlassen. Obwohl es reichlich eklige Zutaten zu sehen gibt,
suhlt sich der Film nie darin, sondern der Schrecken und auch die
schrecklichen Details sind unverzichtbarer Bestandteil eines beeindruckend
gestalteten Gesamtkunstwerkes.
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