Der Film:
Wie bei einem B-Picture üblich, hat "Sieben Monde" keine
"richtigen" Stars. Der Film setzt ganz auf verlässliche
und vertraute Charakterdarsteller, denen mehr Spielraum als sonst
üblich eingeräumt wird: Ulrich Mühe (unvergessen sein Stepptanz aus
"Schtonk" und seine Leistung
in Bernhard Wickis sperrigen "Spinnennetz") als Mythen-Fetischist,
Marie Bäumer (unvergessen aus "Männerpension"
und seit "Der Schuh des Manitu"
gut im Geschäft) als Freundin zum Pferdestehlen, Christoph Waltz (sieht
diesmal kaum wie Roy Black aus) als abergläubischer Cop, Peter Lohmeyer
(gibt einen komplett anderen Polizisten als im albernen "Kondom
des Grauens") als unabergläubischer Cop und Horst Krause (brillant
in "Wir können auch anders") als der lustige Gerichtsmediziner.
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Besonders
überzeugend ist auch Burkhard Driest, der in seinen wenigen kurzen
Szenen als Polizeichef, jeden sofort davon überzeugt, dass er schon
alles gesehen hat (dem ist wohl auch so). Absolut passend besetzt
ist dann auch noch eine kleine Rolle mit dem Europa-Märchenhörspiel-Urgestein
Hans Paetsch.
Ich
verrate sicher kein Geheimnis, wenn ich einfach mal ausplaudere,
dass der sympathische und irrsinnig wandlungsfähige Jan Josef Liefers
(man vergleiche nur seine Leistungen in "Rossini"
und in "Knockin´ on Heavens Door") in diesem Film nicht
wirklich ein Werwolf ist und uns statt dessen eine andere Lösung
angeboten wird, die allerdings auch hübsch abgedreht und nicht allzu
naheliegend ist. So richtig Angst macht der Film nie und auch wirklich
erschrecken wird (und will?) er niemanden. Dennoch ist "Sieben
Monde" spannend erzählt, hat viele wirklich gelungene Momente
(z. B. wenn Liefers vor dem Wolfsgehege losheult und die Wölfe einstimmen)
und zeigt, dass Genrekino auch hierzulande machbar ist bzw. wäre.
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