Der Film:
Der Disney-Zeichentrickfilm "Der
König der Löwen" übertraf seine ebenfalls schon wahnsinnig
rentablen Vorgänger "Arielle",
"Die Schöne und
das Biest" und "Aladdin" noch deutlich
bei den Einspielergebnissen. Irgendwann war dann natürlich einmal
der Zeitpunkt gekommen, an dem der jeweils neueste Disney-Zeichentrickfilm
nicht mehr noch größeren Erfolg haben konnte als sein direkter Vorgänger.
Bei "Pocahontas" war es dann schließlich so weit.
Dies sagt jedoch nichts über die Qualität des Filmes aus.
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Disney |
Nur sehr lose auf tatsächlichen Ereignissen beruhend erzählt "Pocahontas"
von der Begegnung des Abenteurers John Smith mit der schönen Häuptlingstochter
Pocahontas, die bereits einem Stammesbruder versprochen ist. Diese
Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der ersten Begegnung zwischen
englischen Siedlern und den amerikanischen Ureinwohnern liefert
genug Konfliktpotential. Der Film erzählt seine Geschichte jedoch
eher bedächtig.
Der Film ist mehr Musical als Drama und es werden allerlei Schnulzen
geschmettert (bereits zwei Lieder vor dem eigentlichen Vorspann).
Trotzdem bleibt auch viel Raum für teilweise wirklich komische Zwischenspiele
mit dem Waschbären Meeko, den Kolibri Flit und Percy, dem verwöhnten
Schoßhündchen des goldgierigen Gouverneur Ratcliff. Die Animation
der menschlichen Figuren, die Zeichnungen mit den farbigen Outlines
und vor allem die wunderschön gestalteten Hintergrundbilder machen
den Film zu einem absoluten Highlight des Zeichentrickfilms.
Nachdem
zuvor nur eine unbefriedigende DVD-Edition vorlag, die den Film
nicht anamorph in mäßiger Bildqualität und fast
ohne Extras präsentierte, folgte eine Blu-ray-Ausgabe
von “Pocahontas“, die kaum Wünsche offen lässt.
Umfangreiches Bonusmaterial dokumentiert die Entstehungsgeschichte
des Zeichentrickfilmes, zu dessen Inspirationsquellen auch ein von
Walt Disney bereits in den dreißiger Jahren geplanter nicht
realisierter Trickfilm namens “Hiawatha“ gehörte.
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