Der
Film:
Nick Fury debütierte 1963 als Zweiter-Weltkriegs-Held in
der Serie Sgt. Fury and his Howling Comandos. Schon zwei
Jahre später wurde er von Stan Lee und Jack Kirby zum Colonel befördert
und als Konkurrent zu James Bond aufgebaut. Er leitete nun eine Geheimdienstorganisation
namens S.H.I.E.L.D. (= Supreme Headquarters International
Law-Enforcement Devision). Nick Fury feierte seine größten
Comic-Erfolge Ende der sechziger Jahre als Jim Steranko der Serie
ein atemberaubendes Aussehen verpasste. In den siebziger, achtziger
und neunziger Jahren tat er sich etwas schwer. 2002 ließen der Autor
Mark Millar und der Zeichner Bryan Hitch Nick Fury wie Samuel
L. Jackson aussehen, ein Casting-Vorschlag, der danach dankend im
Kino aufgegriffen wurde.
|
|
|
|
Doch
einige Jahre zuvor kam irgendjemand auf die zunächst ziemlich bescheuert
anmutende Idee David Hasselhoff als augenbeklappten Nick Fury
zu besetzen. Doch der Bademeister, der auch schon gerne mal sein
Auto vollquatscht oder Halbwüchsigen den Elvis vorspielt, machte
keine schlechte Figur in dieser überraschend gelungenen TV-Produktion
des Fox-Networks. Neben einem seltsamerweise überhaupt
nicht nervenden Hasselhoff gibt es einiges zu sehen, so z. B. die
S.H.I.E.L.D.-Zentrale, einen hoch in den Lüften schwebenden
Flugzeugträger, oder einige ziemlich verzweifelt mit deutschen Akzent
sprechende Schurken, die Manhattan vergiften wollen. Hier dient
übrigens genau wie in den Comics um Sgt. Fury and his Howling
Comandos und später auch bei Nick Fury, Agent of S.H.I.E.L.D.
ein gewisser Baron Wolfgang von Strucker als Gegner, der einer Organisation
namens Hydra (Symbol: Ein Totenkopf mit Krakententakeln)
vorsteht.
Der
von David Goyer (“Blade“,
“The Dark Knight“)
geschriebene TV-Film setzt - ganz im Gegensatz zur lahmarschigen
Fernsehserie "Agents of S.H.I.E.L.D." - gleich von
Anfang an auf Tempo, vermeidet jegliche fernseh-übliche Betulichkeit
und lässt Hasselhoff/Fury auch noch reichlich Zigarren
paffen, während bei Lucky Luke einige Jahre zuvor die Fluppe
zwecks US-Kompatibilität durch einen Strohhalm ersetzt werden musste.
Der Film lag bisher nur als US-DVD vor, die ausschließlich
über die Videotheken-Kette Best Buy vertrieben wurde.
Mittlerweile gibt es in Großbritannien eine preiswerte DVD-Edition.
|