Der Film:
In den letzten Jahren sind wir ja förmlich überschwemmt worden mit
aufwendigen TV-Mehrteilern in denen Gérard Depardieu eine maßgebliche
Rolle spielte. Filme wie "Der Graf von Monte Christo" oder
"Balzac" waren dann zwar recht unterhaltsam aber in ihrer
Wirkung insgesamt auch ziemlich berechenbar. Um so überraschender
ist jetzt "Napoleon". Hier ist zwar auch Depardieu dabei
(sogar als Produzent), doch während er uns in "Der Graf von Monte
Christo" noch in voller Leibesfülle den ausgemergelten Festungsflüchtling
vorgaukelte, spielte er diesmal nicht (z. B. Hobbitmäßig digital verkleinert)
die Titelrolle, sondern überließ sie Christian Clavier seinen Partner
aus den "Asterix & Obelix"-Filmen.
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Das
Resultat kann sich wirklich sehen lassen. In vier Teilen wird klug
ausgependelt von Liebschaften und anderen Schlachten des ehrgeizigen
Korsen erzählt, dem es als Karriere-Militaristen gelang sich 15
Jahre nach der Französischen Revolution zum Kaiser von Frankreich
zu krönen. Clavier, mit 1,68 m exakt genauso "groß" wie
Napoleon, füllt die Rolle voll aus und agiert weder als Held noch
als dämonischer Schurke sondern als meist einsamer Vertreter der
eigenen Interessen.
Auch
Isabella Rossellini ist eine gute Wahl als Joséphine, während Depardieu
und John Malkovich in kleinen aber markanten Nebenrollen zu sehen
sind. Insgesamt ist dieser opulente Vierteiler, der seine volle
Pracht erst auf DVD entfaltet, eine ebenso anregende wie unterhaltsame
Angelegenheit.
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