Der Film:
2007 drehte der deutsche Filmemacher Hasko Baumann (“Durch die
Nacht mit…") für ARTE einen mit Trickfilmesequenzen
angereicherten Dokumentarfilm über Jean Giraud alias Moebius,
den wohl einflussreichsten Comiczeichner der Gegenwart. Giraud hatte
sich als Comicschöpfer immer wieder neu definiert und sowohl klassisches
Westernabenteuer wie “Blueberrry“
als auch abgefahrene Fantasy wie “Arzach“
im Angebot. Auch fürs Kino hat immer wieder gearbeitet und fertigte
Entwurfszeichnungen zu “Alien",
"Abyss", “Tron“ oder "Das
fünfte Element".
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Hasko
Baumanns Porträt "Moebius
Redux - Das Leben von Jean Giraud"
erntete nicht nur gute Kritiken, denn obwohl Moebius oft zu Wort
kommt wirkt der Künstler meist verschlossen und unzugänglich. Die
Dokumentation verzichtet auf einen interpretierenden Kommentar und
lebt viel stärker durch die “Außensicht“ von Weggefährten. Hier
hat Baumann wirklich die Crème de la Crème vor die
Kamera bekommen. Interessante und aufschlussreiche kurze (und dank
des DVD-Bonusmaterials auch längere) Statements gibt es von Enki
Bilal, Philippe Druillet, H.R. Giger, Jim Lee, Stan Lee, Mike Mignola,
Dan O'Bannon und insbesondere dem ebenso faszinierenden wie unterhaltsamen
Alejandro Jodorowsky, der den um eine gewisse “Resträtselhaftigkeit“
bemühten Moebius genauso beschreibt wie er im Film auch wirkt.
Optisch
und akustisch ist “Moebius Redux“ mit zahllosen einfallsreich
eingefangenen Comicbildern sowie der Musik von Karl Bartos ("Kraftwerk")
ein einziger Rausch, der auf DVD dank des guten Bonusmaterials auch
noch länger als 70 Minuten andauert.
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