Der
Film:
Ein
Film über die Comicheldin “Modesty Blaise“ und auch noch von
Quentin Tarantino produziert, das klingt wahrhaft spannend. In 95
Comicgeschichten (die besten davon hat Jim Holdaway gezeichnet)
und vor allem in seinen 12
Romanen schuf der englische Autor Peter O´Donnell ein
faszinierendes Universum rund um die ehemalige Verbrecherin Modesty
Blaise, die wenn es ihr gerade gelegen kommt beim britischen Geheimdienst
aushilft.
Bereits
1966 drehte Joseph Losey mit Monica Vitti eine recht aufwändige
Verfilmung, die jedoch ihr Thema völlig verfehlte und alle Qualitäten
von Peter O´Donnells Schöpfung völlig ignorierte.
Ein ähnlicher Eindruck entsteht auch beim ersten Sichten von
“Mein Name ist Modesty“. Da die Gebrüder Weinstein die Rechte
an der Figur hatten und kein großes Filmprojekt in Gange kam,
ließen sie Scott Spiegel (“From Dusk till Dawn 2“) in 19 Tagen
in Rumänien einen Billigfilm drehen. Erzählt wird ein sehr
frühes Abenteuer von Modesty Blaise, was den Nachteil hat, dass
die ganz speziellen Vorzüge der Serie kaum zum Tragen kommen
weil z. B. Modestys Kompagnon Willie Garvin noch gar nicht vorkommt.
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Doch
ganz so schlimm ist der Film dann doch nicht und das Werk fand immerhin
die Gnade von Peter O´Donnell, der ohnehin von Tarantino ziemlich
angetan ist, seit dieser höflich anfragen ließ, ob eine
von John Travolta gespielte Figur in “Pulp Fiction“ einen “Modesty
Blaise“-Roman lesen darf. Doch Tarantinos Beteiligung an “Mein Name
ist Modesty“ beschränkt sich anscheinend ohnehin nur darauf,
dass er als großer Fan der Figur das Drehbuch gar nicht einmal
so schlecht fand und auf der DVD für ein (immerhin recht launiges)
Interview zur Verfügung stand. Auch ansonsten versöhnen
die Extras der DVD (darunter ein hochinteressantes Interview mit
Peter O´Donnell) etwas mit dem doch arg bescheiden geratenen
Film. Schade an der ganzen Sache ist vor allem, dass die Rechnung
nicht wirklich aufging und von einem aufwändigeren Fortsetzungsfilm
über die spätere Modesty Blaise bisher leider nicht in
Sicht ist.
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