Der Film:
Multigangster Phantom will drei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Eine russische Dechiffriermaschine entwenden, den britischen und russischen
Geheimdienst gegeneinander ausspielen und den verhassten Superagenten
James Bond ausschalten.
Auch
der zweite Bond-Film protzt noch nicht mit atemberaubenden Actionszenen.
In dieser Hinsicht ist er seinem Vorgänger "Dr.
No" vielleicht sogar noch unterlegen. Dafür hat er eine
deutlich erwachsenere Geschichte zu erzählen und wer die Bondfilme
als Propaganda-Instrumente des kalten Krieges deutet, sollte zumindest
bedenken, dass für den Film die Romanvorlage von Ian Fleming deutlich
entschärft wurde.
Während
im Buch die Schurken ganz eindeutig im Auftrag der sowjetischen
Regierung arbeiten, stehen sie im Film im Dienste des katzenkraulenden
Blofelds, der erst in "Man
lebt nur zweimal" eins seiner drei wahren Gesichter zeigen
sollte. Überhaupt werden unbedarfte "Austin
Powers"-Fans beim Betrachten dieses Filmes einige Aha-Erlebnisse
haben.
In
Liebesgrüße aus Moskau (1963) wurde erstmals die sogenannte
Pre-Title-Sequence eingeführt, die schon vor dem eigentlichen
Vorspann für Spannung sorgen soll. Der Song “From Russia with
Love“ stammte nicht wie der Soundtrack von John Barry sondern von
Lionel Bart. Das Lied war im Vorspann zunächst nur in einer
von Barry sehr flott instrumentierten Version und erst sehr viel
später gesungen von Matt Monro zu hören.
Insgesamt
ist "Liebesgrüsse aus Moskau" mit seinen hervorragend
ausgewählten Darstellern allen voran die Brecht-Veteranin Lotte
Lenya und Robert Shaw, der spätere Killer des "Weißen
Hais", möglicherweise der erwachsenste und atmosphärischste
Film der ganzen Bond-Reihe.
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