Die
Serie:
1918 wird Maximiliane von Quindt auf Gut Poenichen in Hinterpommern
geboren. Wie der Name andeutet wurde eigentlich ein Junge erwartet.
Die Mutter zieht nach Berlin zurück und der Vater fällt im Ersten
Weltkrieg. Daher wird das Kind von den Großeltern Joachim und Sophie
von Quindt erzogen. Maximiliane wächst glücklich am Poenicher See
und in den weitläufigen Wäldern auf. Sie heiratet einen überzeugten
Nationalsozialist und führt eine freudlose Ehe. 1945 sind Maximiliane
und ihre Kinder gezwungen Poenichen zu verlassen und flüchten in Richtung
Westen…
Basierend auf Christiane Brückners Erfolgsroman von 1975 entstand diese fast schon epische 15-teilige Miniserie. Die 25-minütigen Episoden liefen 1978 im ARD-Vorabendprogramm, können aber auch problemlos “in einem Stück“ geguckt werden. Bereits ein Jahr folgte die in der Nachkriegszeit spielende Fortsetzung “Nirgendwo ist Poenichen“.
Im
Gegensatz zu thematisch verwandten Event-Zweiteiler wie “Die Flucht“,
“Dresden“ oder “Die Luftbrücke“ erleben hier keine aus allerlei
Klischeebaukästen zusammengeschraubte Pappkameraden historische
Großereignisse. Dank des ruhigen Erzählrhythmus und der guten Darsteller
nimmt der Zuschauer wirklich Anteil am Schicksal von Maximiliane
von Quindt und ihren Großeltern. Ulrike Bliefert spielt die heranwachsende
Maximiliane äußerst überzeugend und Arno Assmann ist absolut brillant
als zynischer aber idealistischer Baron von Quindt, der es nicht
lassen kann jedem möglichst pointiert (mit “Quindtessenzen“) die
Welt zu erklären. Wenn sein Nazi-Schwiegersohn zu ihm sagt, dass
er auch noch an den Führer glauben wird, erwidert der alte Quindt:
“Ja, wir werden alle noch dran glauben.“
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