Die
Serie:
Fast ein Vierteljahrhundert bevor Kevin Spacey in der US-Serie “House
of Cards“ als demokratischer Kongressabgeordneter Francis “Frank“
Underwood sein intrigantes Unwesen trieb, entstand bereits eine gleichnamige
britische Serie, die auf der selben Romanvorlage basiert. Michael
Dobbs war Berater, Redenschreiber und Stabschef von Margret Thatcher.
Seine Erfahrungen verarbeitete er zum Polit-Thriller “House of
Cards“, der so erfolgreich war, dass er die Fortsetzunge “To
Play the King“ und “The Final Cut“ nach sich zog.
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Ähnlich
verlief es mit der vierteiligen BBC-Serie “House of
Cards“ in der 1990 Ian Richardson in der Rolle des nicht mehr
ganz jungen konservativen britischen Politikers Francis Ewan Urquhart
brilliert. Dieser gilt bei seinen Parteikollegen als blass und ambitionslos,
spielt sie jedoch so geschickt und rücksichtslos gegeneinander aus,
dass er schließlich Premierminister wird. Richardson spricht immer
wieder den Zuschauer direkt an (“Gleich beginnt die Fragestunde
der Opposition, das ist fast so als wenn man von einem Hamster überfallen
wird.“) und macht diesen dadurch zum Komplizen. Abgerundet wird
dieses interessante Konzept noch durch immer wieder zwischen die
Handlung geschnittene Aufnahmen von Ratten, die vor markanten Gebäuden
in London herumrennen.
Die
BBC verfilmte nach dem Erfolg von “House of Cards“ auch
die beiden weiteren Bücher von Michael Dobbs, die zugehörigen
Miniserien erscheinen ebenfalls bei Ascot Elite. 1993 folgte “To
Play the King“ (“Um Kopf und Krone“), hier bekommt
es der zynische Premier Urquhart mit dem idealistischen König (Michael
Kitchen), kaum verschlüsselt ist hier zweifelsohne Prinz Charles
gemeint. Dessen tatsächlich selbstlosen Bestrebungen Großbritannien
besser und menschlicher zu machen, hat der Polit-Profi Urquhart
(zunächst) nur wenig entgegen zu setzen. In Sachen Dramatik und
messerscharfer Dialoge kann diese vierteilige Miniserie locker bei
der ersten Staffel mithalten.
Dank
des Erfolges der US-Variante mit Spacey kommen wir auch endlich
in den Genuss des Originals. Die Scheiben stecken in schönen Pappschubern,
das FSK-Zeichen ist auf der Umverpackung, (Voll-) Bild-
und Tonqualität sind voll in Ordnung, Bonusmaterial gibt es leider
keins.
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