Darsteller:
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Fritz Weaver, Rosemary Harris, James Woods, Joseph Bottoms,
Meryl Streep, Sam Wanamaker, Blanche Baker, Michael Moriarty,
David Warner, Ian Holm, Werner Kreindl, Peter Vogel, Käte
Jaenicke
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Die
Serie:
Berlin, 1935: Karl Weiss (James Woods) und Inga Helms (Meryl Streep) feiern ihre Hochzeit. Beide sind deutsche Staatsbürger, aber Karl
ist Sohn einer jüdischen Familie. Wenig später werden die Nürnberger
Gesetze erlassen, die sogenannte "Mischehen" als "Rassenschande"
unter Strafe stellen. Dennoch bleibt die Familie Weiss in Deutschland.
Noch ist der Schrecken, mit dem die Nazis ihre jüdischen Mitbürger
überziehen werden, real nicht vorstellbar. Doch dann beginnt mit
der Kristallnacht am 9. November 1938 die grausame Verfolgung
der Juden…
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Ein Jahr nachdem sich 1977 die TV-Serie "Roots"
ebenso plakativ wie erfolgreich mit dem Thema "Sklaverei
in den USA" beschäftigte, folgte mit “Holocaust
– Die Geschichte der Familie Weiß“ eine ähnlich
aufgemachte vierteilige Miniserie über die Judenverfolgung
im Dritten Reich. Die Serie spielte in den Jahren 1935 bis 1945.
Mit den Kinostars James Woods und Meryl Streep waren die Hauptrollen
äußerst prominent besetzt, doch ihre “Opfer“-Charaktere
gerieten arg klischeehaft. Das Thema vertiefte jedoch die beeindruckende
Darstellung von Michael Moriarty, der in der Rolle des arbeitslosen
Juristen Erik Dorf langsam aber sicher zum “Täter“ wurde,
und – ganz im Gegensatz zu den etwas knallchargig als Heydrich
und Himmler auftretenden Briten David Warner und Ian Holm – dem
Grauen ein erschreckend normales Gesicht verlieh.
Trotz aller Schwächen war die Serie eine äußerst
ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema “Holocaust“ zu einem
Zeitpunkt als es nichts Vergleichbares gab. Sicher auch aus Scham
darüber, dass die westdeutschen öffentlich rechtlichen
TV-Programme keine auch nur annähernd ähnlich umfassende
und fassbare Aufarbeitung des Themas zustande gebracht hatten,
wurde die US-Serie 1979 in die Dritten Programme verbannt. Dort
erreichte sie trotzdem Traumquoten und regte zu heftigen Diskussionen
an. Leider wurde “Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß“
damals leicht gekürzt, vor allen um einen Epilog, der einen
der Überlebenden bei der Gründung des Staates Israels
dabei sein lässt. Seltsamer- und ärgerlicherweise fehlt
diese Sequenz auch bei der DVD-Edition, obwohl diese über
eine englische Tonspur verfügt.
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