Die
Filme:
Parallel zu seiner erfolgreichen James Bond-Serie drehte der Produzent
Harry Saltzman ohne seinen Partner Albert R. Broccoli in
den Sechziger Jahren auch eine dreiteilige Reihe mit Filmen um
den deutlich realistischer angelegten Geheimagenten Harry Palmer,
die auf DVD bei drei verschiedenen Anbietern veröffentlicht wurde.
In "Ipcress - Streng geheim" hat Michael
Caine seinen ersten Auftritt als Harry Palmer. Im Gegensatz zu
007 kennt der bebrillte Hobbykoch durchaus Existenzängste und
fragt bei seinen Vorgesetzten immer mal wieder wegen einer Gehaltserhöhung
nach. Sein erster Fall handelt von einigen brillanten britischen
Wissenschaftlern, die entführt wurden. Der ausschließlich in London
spielende Film schildert die Tätigkeit beim Geheimdienst als bürokratischen
Job und die eigenen Kollegen als ebenso gefährlich wie die Gegenseite.
In Harry Palmers zweiten Einsatz heißt es "Finale in
Berlin" (im Originaltitel geht es allerdings eher
um ein "Begräbnis in Berlin") und daher muss er diesmal
hinter dem eisernen Vorhang in den Außendienst. Palmer soll in
Ostberlin Kontakt aufnehmen zu einem hohen russischen Militärvertreter,
der in den Westen überlaufen möchte.
Der mit einigen prominenten deutschen Darstellern (u. a. den damals
liierten Pärchen Paul Hubschmid und Eva Renzi) besetzte Film erinnert
schon eher an die ebenfalls an interessanten Schauplätzen spielenden
Einsätze von James Bond, zumal "Goldfinger"-Regisseur
Guy Hamilton inszenierte.
Bunter als bei 007, der nahezu zeitgleich ein eher unspektakuläres
aber ebenfalls recht eisiges Abenteuer in "Im
Geheimdienst ihrer Majestät" erleben sollte, ging es
in "Das Milliarden-Dollar-Gehirn"
zu, dem Abschlussfilm der Reihe. Das lag ganz sicher am immer etwas extravagant
inszenierenden Regisseur Ken Russell ("Biss
der Schlangenfrau") aber auch am ziemlich durchgeknallten
Drehbuch, das von einem texanischen Ölmilliardär handelt, der
versehen mit Napoleon- bzw. Hitler-Komplex mit einer Privatarmee
in Russland einmarschieren will.
Der Film wartet mit spektakulären Bauten von Ken Adams auf und erinnert
an spätere 007-Filme wie "Der Spion, der mich liebte"
bei denen Adams Ausstattung wichtiger als die Handlung war.
Nach diesem Film war erst mal Schluss und 1996 folgten noch zwei
TV-Filme in denen Michael Caine einen pensionierten Harry Palmer
spielte. Außerdem hatte Caine noch einen Aufritt in "Austin
Powers 3" als Vater des deutlich von ihm und Harry Palmer
inspirierten Titelhelden.
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