Der
Film:
Der skrupellose Verbrecherboss Largo bringt ein Natoflugzeug mit
zwei Atombomben an Bord in seinen Besitz. Seine Forderung an die
Weltmächte: 300 Millionen britische Pfund oder die Vernichtung
von 2 Großstädten. Agent James Bond bleibt nicht viel
Zeit, als er auf den Bahamas die Spur aufnimmt.
Mit
diesem Film kehrte Terence Young nach "Dr.
No" und "Liebesgrüsse
aus Moskau" noch einmal zur Bond-Serie zurück. Trotzdem
wirkt "Feuerball" etwas lustlos inszeniert, denn der Film
versucht so schnell wie möglich das Rezept und den Erfolg von "Goldfinger"
zu wiederholen und greift dabei kaum die düsteren Töne der ersten
beiden Filme auf.
Terence
Young musste in "Feuerball", sicher etwas widerwillig,
verstärkt auf spektakuläre Action setzen, während Story und Atmosphäre
eher Nebensache blieben. Vordergründig geht es in dem Film um den
Diebstahl einiger Atombomben, doch schon bald verliert sich die
Handlung in zahlreichen Stunts über und unter Wasser. Auch der ansonsten
sehr zuverlässige italienische Schauspieler Adolfo Celi kann als
Bösewicht Largo in keinster Weise mit "Goldfinger" Gert
Fröbe konkurrieren.
Der
Titelsong “Thunderball“ wurde von Tom Jones ganz ohne dessen lustige
Manierismen recht gradlinig runtergesungen, sehr viel witziger ist
da eine powervolle Coverversion von Adriano Celentano namens “Il
mio amico James Bond“. Alternativ wurde für “Feuerball“ noch
der im Film instrumental eingesetzte Titel “Mr. Kiss Kiss Bang Bang“
von Shirley Bassey und auch von Dionne Warwick eingesungen, was
genauso verworfen wurde ein von Johnny Cash angebotener Song.
Neben
Albert R. Broccoli und Harry Saltzman fungierte bei "Feuerball"
noch ein gewisser Kevin McClory als Co-Produzent. Dieser hatte bereits
1960 gemeinsam mit Bond-Schöpfer Ian Fleming an einem 007-Drehbuch
gearbeitet. Als das Filmprojekt nicht zustande kam, machte Fleming
daraus den Roman "Feuerball".
Doch das Buch enthält auch Story-Elemente, die von McClory stammten.
Daher wurde dieser von Broccoli und Saltzman kurzerhand zum Co-Produzenten
gemacht und erhielt auch noch die Erlaubnis, den selben Stoff zehn
Jahre später noch einmal verfilmen zu dürfen. Aus dieser Rechtslücke
heraus entstand 1983 nach vielen Rechtsstreitigkeiten "Sag
Niemals Nie" mit dem Sean Connery noch einmal zur Bond-Serie
zurückkehrte und Roger Moore in seinem zeitgleich entstandenen "offiziellen"
Bond-Film "Octopussy" erfolgreich
Konkurrenz machte. "Sag Niemals Nie" erzählt sehr viel
schwungvoller und dabei auch recht selbstironisch die nahezu gleiche
Geschichte wie "Feuerball" und verfügt außerdem mit Klaus
Maria Brandauer, Kim Basinger und Barbara Carrera, deren Darstellung
schon stark an Famke Janssens Leistung in "GoldenEye"
erinnert, über eine sehr viel interessantere Besetzung.
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