Der
Film:
Sie
sind wohlhabend, erfolgreich, jung und attraktiv: Der Arzt William
Harford (Tom Cruise) und seine Frau Alice (Nicole Kidman) führen
eine perfekte Ehe und ein Leben im Luxus der High Society Manhattans.
Bis sie ihn eines Tages unter Drogen in ihre sexuelle Phantasien
mit anderen Männern einweiht und damit seine geordnete Welt unvermittelt
in sich zusammenbrechen läßt. Getrieben von verletzter Eitelkeit
stürzt sich William ins dekadente Nachtleben New Yorks - wie besessen
auf der Suche nach Erfahrungen, die ihn alle moralischen Grenzen
überschreiten lassen...
Nach
endlosen Dreharbeiten in London und Umbesetzungen (für den entnervten
Harvey Keitel sprang der Regisseur Sydney Pollack ein) konnte Stanley
Kubrick diesen Film noch kurz vor seinem Tod am 7.3.1999 fertigstellen.
Das Resultat ist angenehm altmodisch, kein Wunder es basiert ja
auch auf einer Novelle aus dem Jahre 1926. Die Übertragung der eigentlich
in Wien spielenden Erzählung in das heutige New York funktioniert
erstaunlich gut. Der Film profitiert von den Widersprüchen zwischen
scheinbar nicht in die heutige Zeit passenden Geschehnissen, wie
etwa einem seltsamen Maskenball, und den sehr modern wirkenden allseits
bekannten Stars in den Hauptrollen.
Gerade
aus seinem Hauptdarsteller-Pärchen holt Kubrick erstaunliche Leistungen
heraus. Hier überrascht vor allem Nicole Kidman, die in einer beeindruckenden
Performance ihrem Mann leicht angeheitert gesteht, gelegentlich
auch andere Männer zu begehren. Dies stürzt den von Tom Cruise gespielten
Gatten in eine tiefe Krise. Er versucht nun auch seinen durch viel
Arbeit unterdrückten Begierden und Gelüsten nachzugehen. Dabei erlebt
er zahlreiche seltsame Dinge ohne jedoch einen Ehebruch zu vollziehen.
Tom Cruise wirkt in dieser Rolle alles andere als heldenhaft, sondern
eher mickrig, beleidigt und leicht verunsichert. Dies könnte der
Grund sein, warum er sich in seinem nächsten Film - John Woos "MI:
2" besonders pompös in Szene setzen ließ und auch nahezu
alle Stunts selber ausführte.
|
|
|
|
Ursprünglich
hatte Stanley Kubrick verfügt, dass “Eyes Wide Shut“ auf DVD
nur im Vollbildformat (was dem vollen Format des Kameranegativs
entspricht) und ohne besondere Extras erscheinen soll. Doch jetzt
gibt es posthum doch noch eine aufgemotzte Special Edition mit einem
hübschen neuen Cover. Neben “Eyes Wide Shut“ erscheinen auch
“2001 – Odyssee im Weltraum“, “Uhrwerk Orange“,
“Shining“ und “Full Metal Jacket“ im
Breitbild–Format und mit jeweils einer Bonus-DVD, die interessante
neu produzierte Extras enthält.
|