Der
Film:
RAF-Mitglied Jens Kessler in
sich zu ruhen und verzieht keine Miene als ihm beim Auschecken
im Knast seine Besitztümer – darunter 15 DM! – ausgehändigt werden.
Der Welt außerhalb der Mauern begegnet er mit großem Misstrauen.
Katja Riemann spielt Inga, deren wohlgeordnetes Leben aus den
Bahnen gerät als sie auf ihren Exfreund Jens trifft. Tobias Moretti
spielt Ingas Ehemann Ulrich, der Süßwaren anstatt Sprengkörper
produziert.
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Dann wären da noch Sylvester Groth als Henner,
ein ehemaliger RAF-Kollege, der ein umstrittenes Enthüllungsbuch
geschrieben hat und von Jens verdächtigt wird, ihn verraten
zu haben. Barbara Auer spielt Tina, die harmoniebedürftige
Schwester von Jens, die ausgerechnet all diese Menschen kurz nach
der Entlassung ihres Bruders in ihr Landhaus einlädt. Die
Wiedersehensfreude hält sich in Grenzen. Terrorismus-Debatten
finden beim Wochenende auf dem Lande zuerst nur sehr gebremst
statt, doch zwischen Inga und Jens knistert es immer noch. Gerade
als man sich wieder etwas aneinander gewöhnt hat, tauchen
auch noch die Kinder von Inga auf. Da eines davon von Jens stammt,
droht die Gesamtsituation zu entgleisen.
Basierend auf einem Roman von Bernhard Schlink (“Der Vorleser“)
und in zumeist finsteren Bildern inszenierte Nina Gosse einen
sehr gut besetzten Ensemblefilm. Die prominenten Darsteller vermitteln
die Konflikte zwischen den unterschiedlichen Charakteren äußerst
mitreißend und zeigen, dass sich das “Politische“ und das “Private“
nicht wirklich trennen lässt.
Die DVD enthält als Bonusmaterial insgesamt 30 Minuten
Interviews mit den Darstellern und der Regisseurin. Letztere erzählt
sehr lebendig davon, dass sie mit dem Schauspielern bereit vor
Beginn der Dreharbeiten einige Tage im Landhaus verbracht hat,
damit sie ein Gefühl für den Ort und füreinander
bekommen.
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