Der Film:
Diplomat Dr. Otto Wilder muss seinem jüngeren Bruder aus der Patsche
helfen. Dieser hat gemeinsam mit seinem Freund Charley zwei hübsche
Schwedinnen eingeladen. Doch das Rendezvous droht zu platzen, weil
sie keine Anstandsdame vorweisen können. Kurzerhand schlüpft Otto
in Frauenkleider und gibt sich als Charleys Tante aus. Als überraschend
die echte Erbtante auftaucht, droht der Schwindel aufzufliegen...
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Die
Nachkriegskarriere von Heinz Rühmann kam erst wieder so richtig
in Gang, als er die Hauptrolle in dieser Klamotte übernahm. Zuvor
war seine eigene Filmproduktionsfirma "Comedia", mit der
er einige eher anspruchsvolle aber recht schwergängige Filme wie
"Der Herr vom anderen Stern" drehte, in Konkurs gegangen.
Rühmann galt als Kassengift und Produzent Kurt Ulrich musste ihn
gegen den Widerstand der Filmverleiher und Geldgeber durchsetzen.
"Charleys Tante" brach seinerzeit alle Kassenrekorde und
Rühmann konnte im Anschluss seine Traumrolle den "Hauptmann
von Köpenick" spielen.
Der
eigentlich im Original in einem eher studentischen Umfeld spielende
Schwank wurde für die Verfilmung in die Welt der Hochfinanz verlegt,
um den damaligen Wirtschaftswunderkindern einiges an Schauwerten
bieten zu können. Aus heutiger Sicht ist der von Rühmann gespielte
Dr. Otto Dernburg ein ziemlich unangenehmer Schnösel, der auch durch
seine Einlage auf der Jazz-Trompete nicht sympathischer wird. Einiges
an Sympathiepunkte gutmachen können hingegen Klaus Biederstaedt
und der irre kichernde Walter Giller, die den verkleideten Rühmann
als Anstandsdame brauchen, um bei zwei Schwedinnen zu landen. Auch
die schrägen Schlagereinlagen haben durchaus ihren Reiz und dringen
ganz hinterhältig als Ohrwurm ins Kurzzeitgedächtnis ein.
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