Der
Film:
Paris, um 1900: Trotz eines Verbots lässt Nachtclubbesitzerin Simone
(Shirley MacLaine) den berüchtigten "Can-Can“ Abend für Abend
aufführen, denn ihr schlauer Freund und Anwalt François (Frank
Sinatra) hält ihr die Gesetzeshüter vom Leib. Eines Abends kommt
es doch zur Razzia und der sittenstrenge Richter Philipe (Louis
Jourdan) wirft Simone ins Gefängnis. Doch es liegt ihm nicht nur
am Gesetz – er hat sich Hals über Kopf in die hübsche Simone verliebt
und will sie auf der Stelle heiraten. François schmiedet vor Eifersucht
einen Plan...
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Im Paris des vorletzten Jahrhunderts war der Tanz Cancan eine Weile
polizeilich verboten, weil die Tänzerinnen ihre Beine so hoch
warfen, dass man ihnen unter die Röcke schauen konnte. In den
Dreißiger und Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts durften
manche Songs von Cole Porter im Radio nur instrumental gespielt
werden, da seine Texte zu Liedern wie "Let's Misbehave"
oder oder “Let‘s Do It“ als zu anzüglich galten. Ein
Bühnenmusical über den verbotenen Pariser Tanz war also genau
das richtige für Porter und so versorgte er die 1953 uraufgeführte
Broadwayshow “Can-Can“ mit Evergreens wie “C'est
Magnifique“ oder "I Love Paris".
Sieben Jahre später entstand eine exquisit ausgestattete Hollywood-Verfilmung,
die noch um weitere Cole-Porter-Songs wie “You Do Something
to Me" ergänzt wurde. Auch die Besetzung mit Frank Sinatra,
Shirley MacLaine, Louis Jourdan und Maurice Chevalier war erstklassig.
Heute mag der Film trotz seiner mitreißenden Songs und Tanzeinlagen
etwas schwerfällig wirken. Doch als 1959 der sowjetische Regierungschefs
Nikita Chruschtschow im Rahmen seines US-Staatsbesuchs die Dreharbeiten
zu “Can-Can“ besuchte, war dieser angesichts der ihm
vorgeführten Tänze ähnlich erregt wie ein Jahr zuvor
die französischen Sittenwächter. Er verlieh dem Film das Prädikat
“Pornografisch, unmoralisch und nicht geeignet für das sowjetische
Volk!“
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