Der
Film:
Im Jahre 1898 beschließen der nicht mehr ganz junge Prentice "Print" Ritter und sein Neffe, der rastlose Cowboy Tom Harte, 500 Pferde von Oregon nach Wyoming zu treiben und dort an die britische Armee für den Burenkrieg zu verkaufen. Auf dem langen Weg wächst ihre Zweimanntruppe langsam zu einer ziemlich bunten Schicksalsgemeinschaft an. Zunächst schließt sich ihnen ein Geigenspieler an. Anschließend erretten sie fünf misshandelte Chinesinnen aus der Prostitution, machen sich dadurch aber auch viele Feinde...
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Nachdem
Robert Duvall bereits in Kevin Costners “Open Range“ als altersweiser
Cowboy überzeugte, spielt er in von ihm mitproduzierten TV-Movie
“Broken Trail“ eine ähnliche Figur und feuert Statements wie
“Geld ist ein unzureichendes Mittel um Reichtum zu messen“ ab. Diesmal
erfreut er sich allerdings nicht an feinster europäischer Schokolade
sondern gönnt sich bei Stuhlgang in der Prärie gelegentlich
den Luxus von holzfreien “therapeutischen Papier“. Nicht minder
unvergessliche Momente gibt es durch den groben segelohrigen Thomas
Haden Church (“Sideways“, “Spider-Man
3“) dessen schweigsamer Tom Harte voll in der Tradition von
Cary Cooper oder James Steward steht.
Der
immer wieder zum Western zurückkehrende Regisseur Walter Hill
(“Die letzten Amerikaner“,
“Red Heat“) erzählt in “Broken
Trail“ ohne Hast (aber nicht ohne Spannung!) eine mitreißende
Cowboyballade, die ruhig noch länger andauern dürfte.
Wie einst bei John Ford wird abends am Lagerfeuer zur Fidel getanzt,
wie bei “Red River“ sind noch längst nicht alle Strapazen überstanden,
wenn die Herde am Zielort ist und wie bei “Misfits“ ist das künftige
Schicksal der gefangenen Pferde nicht besonders erfreulich. Wer
richtig gute Western schätzt wird an “Broken Trail“ seine helle
Freude haben.
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