Der
Film:
Als ihre Ehe mit dem reichen Geschäftsmann Hal (Alec Baldwin) zerbricht, muss die versnobte High-Society-Diva Jasmine (Cate Blanchett) ihr Leben neu ordnen und zieht deshalb vorübergehend zu ihrer Schwester Ginger (Sally Hawkins), die in San Francisco ein eher bescheidenes Leben führt. Obwohl psychisch in denkbar schlechter Verfassung, versucht Jasmine verzweifelt, nach Außen weiterhin die gewohnte aristokratische Fassade aufrecht zu halten.
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In seiner 44. (abendfüllenden) Regiearbeit vermischt Woody Allen Tragik und Komik mit einem beeindruckenden Resultat. Dabei zeigt er ungewöhnlich viel Mitgefühl mit seiner Hauptfigur, der ehemaligen Society-Lady Jasmine. Obwohl sie – wie in Rückblenden gezeigt wird - nicht ganz unschuldig an ihrem sozialen Absturz ist und recht rücksichtslos mit ihrer mitfühlenden Halbschwester Ginger umspringt, gönnt der Zuschauer ihr doch den Ausstieg aus dem stinknormalen Leben, das sie plötzlich gezwungen ist zu führen. Diese Jasmine ist nicht wirklich von unserer Welt. Sie gehört in einen Elfenbein-Turm in Manhattan aber nicht als Vorzimmerdame in eine Arztpraxis in San Francisco oder gar in Nervenheilanstalt.
Möglicherweise
war Jasmine in Woody Allens Drehbuch auch nur als “kalter Fisch“
und eher lächerlich-komische Figur angelegt, doch die beachtliche
(völlig zu Recht mit dem Oscar prämierte) Schauspielkunst
von Cate Blanchett macht “Blue Jasmine“ zum möglicherweise
menschlich anrührendtsten Film in Woody Allens beachtlichen Oeuvre.
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