Untergang deluxe


 
Filmtitel: Befreiung
Originaltitel: Osswodboshdenije
Land, Jahr: DDR / Italien / Polen / Russland 1969 - 1971
Regie: Juri Oserow
Buch: Juri Oserow, Oskar Kurganov, Yuri Bondarev
Produzent: Yuri Levitin
Musik: Juri Lewitin
Darsteller: Nikolai Oljalin, Boris Seidenberg, Larissa Golubkina, Erich Thiede, Fritz Diez, Horst Giese
Website: www.icestorm.de      


Der Film:
In den fünf einzelnen Filmen “Der Feuerbogen“ (87 min), “Der Durchbruch“ (85 min), “Die Hauptstoßrichtung“ (125 min), “Die Schlacht um Berlin“ (82 min) und “Der letzte Sturm“ (71 min) schildert der russische Regisseur Juri Oserow die letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Der erste Film setzt kurz nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad an und zeigt zu Beginn wie Hitler im Frühjahr 1943 eine Großoffensive gegen die Rote Armee plant und Stalin dies ahnt.
 
    
 

Während die monumentalen Schlachtszenen in Farbe gedreht wurden, sind die nachgestellten Szenen mit einem nicht allzu stark karikierten Hitler, einem besonnenen Stalin, einem lustlosen Mussolini, einem mürrisch-misstrauischen Churchill und einem um Vermittlung bemühten Roosevelt im schlichten Schwarzweiß gehalten. Dies wirkt zunächst etwas befremdlich, ist aber möglicherweise ein besserer Ansatz als der “Hochglanz-Führerbunker“ in “Der Untergang“.

Insgesamt zeigt “Befreiung“ den Krieg eher aus der Sicht der Führungsebene und weniger “von unten“. Obwohl Oserow kaum bemüht ist seine Protagonisten zu “vermenschlichen“, fesselt das Werk über die vollen 450 Minuten. Es werden nicht nur sehr aufwändige Nachstellungen der entscheidenden Kämpfe gezeigt, sondern z. B. auch der Sohn Stalins, der seinen Vater im KZ verleugnet, oder sehr ausführlich wird der gescheiterte Widerstand der Offiziere um Stauffenberg geschildert. Bemerkenswert ist auch die starke Nähe zum über 30 Jahre später entstandenen deutschen Film “Der Untergang“. Oserows Darstellung der letzten Tage im Führerbunker ist mindestens gleichwertig und enthält bereits die (nicht verbürgte) Szene, in der Hitler bei seiner Hochzeit mit Eva Braun gefragt wird, ob er auch Arier sei.

Hier geht´s zu DVD-Besprechungen von "Stalingrad" und "Stauffenberg"


Die DVD:
Anbieter: Icestorm
Länge: 450 min auf 5 DVDs
Format: 1 : 2,35 , anamorph
Sprachen und Ton: Deutsch (Dolby 2.0)
Untertitel: -
Ländercode: 2

Extras (auf einer sechsten Bonus-DVD):
  • 52-seitiges Begleit-Buch

  • Interview mit Prof. Wolfgang Leonhard, Publizist und Autor des Buches "Die Revolution entläßt ihre Kinder" (82:25 min), das gesamte Interview gibt es als pdf zum Ausdrucken

  • "Der zweite Weltkrieg war...“ - Eine Wertung aus Sicht von Militärhistoriker Prof. Dr. Jürgen Angelow (15:22 min)

  • "Ein Denkmal für die Sowjets“ - Der Slawistiker Prof. Dr. Norbert Franz stellt die Leistung Oserows anderen Kriegsfilmen gegenüber (13:32 min)

  • "Die Schlacht um Berlin“ - Gespräche mit Zeitzeugen der Filmproduktionen, die zum Teil in Berlin Babelsberg gedreht wurde (18:54 min), sehr interessant!

  • “10. Jahrestag der Befreiung“ (1955) - ein Sonderfilm der DEFA-Wochenschau (13:24 min)

  • DEFA Wochenschau “Der Augenzeuge” 20/14.05.1970: Kampf um Berlin, Sturm auf den Reichstag, Fahnenhissung, 25 Jahre danach wird das Siegesbanner von
    Komsomolzen nach Berlin getragen (10:01 min). Sehr schön, dass hier eine komplette Wochenschau enthalten ist.

  • Aus dem Zeitzeugen-Archiv Thomas Grimm bei der DEFA Stiftung “Ostfront - Zeitzeugen erinnern sich” (30:07 min)

  • Bildergalerien von Original-Schauplätzen in Berlin - damals und heute und von Sowjetischen Gedenkstätten in Berlin

  • Texttafeln: "Who‘s Who“ - Persönlichkeiten aus dem Film und was aus ihnen geworden ist" und "Der Regisseur Juri Oserow - eine Filmographie"

  • Trailer weiterer Filme zum Thema: "Der gewöhnliche Faschismus", "Der Fall, Gleinitz", "Die Abenteuer des Werner Holt", "Iwans Kindheit", "Nackt unter Wölfen", "Ich war neunzehn", "Jakob der Lügner" und "Die Mörder sind unter uns"

  • Quellen und Informationen

  • Bildergalerien zu jedem Film

 


Mankos:

Die deutsche Defa-Synchronisation ist nicht optimal. Die russischen Untertitel werden ohne Rücksicht auf die Filmdialoge eingesprochen und während ansonsten recht authentisch (mit steriler Übersetzerstimme überlagert) englisch oder polnisch gesprochen wird, reden die Sowjets mal deutsch und mal russisch. Hier wäre die russische Sprachfassung als Alternative recht interessant gewesen.

Fazit:
Eine monumentale und faktenreiche Nachstellung vom Ende des Zweiten Weltkriegs in Osteuropa auf einer DVD-Edition in guter Bildqualität und mit zahlreichen weiterführenden Extras. Es ist zu hoffen, dass die weiteren Kriegsfilme von Juri Oserow ebenfalls erscheinen.

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