Der Film:
Mit diesem Film versuchte die 20th Century Fox die Vormachtstellung
Disneys zu brechen. Der Zeichentrickfilm von Don Bluth ("Mrs
Brisby", "Feivel - Der Mauswanderer",
"In einem Land vor unserer Zeit") und Gary Goldmann
bedient sich sehr frei bei den Legenden um die angeblich letzte Zarentochter.
Schon
der Anfang der Story ist eine ziemliche Zumutung: Angela Lansbury,
die ja schon die Teekanne in "Die
Schöne und das Biest" sprach, entführt uns in die
"märchenhafte und wundervolle Zeit" als es in Russland
noch einen Zaren gab. Kurz darauf wird Rasputin des Palastes verwiesen
und entfesselt aus Rache und durch Zauberkräfte (!) die russische
Revolution. Der Pöbel erhebt sich und schlagartig ist St. Petersburg
mit Fabrikanlagen verschandelt.
Die
gedächtnisverlustige echte Anastasia (Meg Ryan Synchronstimme sorgt
für einige wenige lichte Momente) gibt sich nun als falsche Anastasia
um aus dem ganzen Elend ins wundervolle Paris entkommen zu können.
Ähnlich peinlich und blöde geht es dann mit viel Schmalz, Leerlauf
und etlichen überflüssigen und sofort wieder vergessenen Liedern
weiter. Auch technisch und künstlerisch ist Anastasia eher enttäuschend:
Schlecht rotoskopierte menschliche Figuren, langweilige, meist bei
Disney abgekupferte, Tiere und ohne viel Gespür eingefügte Computeranimationen
versuchen die oft erstaunlich hübsch ausgeführten Background-Gemälde
mit Leben zu erfüllen. Völlig zu Recht schnitt Anastasia an den
US-Kinokassen, trotz gewaltigen Werbeetats, nicht viel besser ab,
als die zeitgleich angesetzte Wiederaufführung von Disneys "Arielle
- Die kleine Meerjungfrau".
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