Der
Film:
Derek (Edward Norton aus "Fight
Club") war einst ein glatzköpfiger Nazi und das große Idol
seines Bruders Danny (Edward Furlong aus "Terminator II").
Als er jedoch aus dem Knast entlassen wird, hat Derek eine Läuterung
durchgemacht. Er versucht nun seinen kleinen Bruder aus dem Nazisumpf
herauszuholen und ein halbwegs normales Leben zu beginnen.
"American
History X" erzählt in ausgiebigen in schwarz-weiß gefilmten
Rückblenden von Dereks brauner Vergangenheit und seiner langsamen
Kehrtwendung im Gefängnis. Dabei scheut der Film nicht davor auch
die Faszination, die Rechtsradikalismus auf junge Menschen ausübt,
in manchmal an Leni Riefenstahl erinnernde Bilder umzusetzen. Dies
wird nicht ausreichend neutralisiert durch die oft etwas klischeehaften
Szenen, in denen Derek durch einen farbigen Mitgefangenen (Guy Torres)
und Danny durch einen farbigen Lehrer (Avery Brooks, Captain Sisko
aus "Star Trek – Deep Space
Nine") zum Umdenken gebracht werden.
Trotzdem ein
mehr als sehenswerter Film, mit einer beeindruckenden Besetzung
und einer nicht unproblematischen Entstehungsgeschichte, denn Darsteller
Norton setzte sich mit seiner eigenen Schnittfassung gegen den angeblich
zu langsam arbeitenden Regisseur Kaye durch. Kaye hingegen fand,
dass Norton nur die Szenen mit ihm selbst im Mittelpunkt im Film
belassen hat.
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