Die letzte große Krise des DC-Universums ist ein Jahr vorbei
und die Helden melden sich zurück - so also auch Wonder Woman;
neben Superman und Batman ist sie die wichtigste Ikone im DC-Triumvirat.
Ihr Comeback feiert sie in einer neuen eigenen Serie. Mit Hilfe
von Batman gelang es ihr, eine neue Identität anzunehmen
und arbeitet nun für die Behörde für Metawesen-Angelegenheiten.
Sie nennt sich Diana Prince und ihre Rolle als Wonder Woman hat
ihre Schwester Donna Troy eingenommen.
In dem verstrichenen Jahr wurde Wonder Woman von einem UN-Tribunal
freigesprochen - sie hatte Maxwell Lord getötet, nachdem
er Superman unter seine mentale Kontrolle gebracht hatte. Es stellt
sich nun die Frage, wer ist die wahre Wonder Woman? Und um das
zu beantworten, lässt Heinberg alle klassischen Gegner und
Gegnerinnen von Wonder Woman aufmarschieren. Sie alle kommen daher
mit neuen und verbesserten Kräften und am Ende stellt sich
heraus, dass dahinter ein Komplott von der Hexe Circe steckt.
Circes wahren Beweggründe werden nicht ganz sauber
und nachvollziehbar herausgearbeitet. Überhaupt scheint die
monatliche Serie von Anfang an konzeptionelle Schwierigkeiten
aufzuweisen. Sie kommt nur schleppend in Fahrt und wohin es gehen
soll ist nicht erkennbar. Entweder lag tatsächlich kein Plan
vor, oder er war so raffiniert, dass er nicht rüberkam. Musste
man auf die ersten fünf Heft in den Staaten schon acht Monate
warten, so musste man für den letzten Teil abermals neun
Monate verstreichen lassen. Das Ganze wirkt dann auch ziemlich
lust- und einfallslos. Die netten femininen Darstellungen von
Dodsen sind ohne Zweifel ganz hübsch anzusehen, aber es scheint,
dass er dennoch unter seinen Möglichkeiten bleibt.
Die Antwort auf die Frage, wer denn nun die wahre Wonder
Woman ist, liegt auf der Hand und es kommt, wie es vorher zu ahnen
gewesen war. Ein paar neue Ideen, ein paar aufgepeppte Superschurken
und eine veränderte Diana/Wonder Woman. Sie kann nun als
Diana Prince ganz Mensch und als Wonder Woman ganz Amazonenprinzessin
sein. Ein Geschenk von ihrer Widersacherin Circe: Durch reine
Willenskraft ist Wonder Woman nun in der Lage als Diana menschlich
und sterblich zu sein und kann sich ebenso transformieren in die
göttliche, unsterbliche Wonder Woman. Diese Zwei-Naturen-Idee
für eine weibliche Comic-Figur ist mit einem gewissen Charme
verbunden. Vielleicht hätte sich ihr Schöpfer – der
Sexualwissenschaftler und Psychologe William Moulton Marston (er
ist auch der Erfinder des Lügendetektors) darüber gefreut.
Trotz aller paar Anlaufschwierigkeiten in den Staaten
ist es gut und richtig von Panini diese Geschichte auf Deutsch
zu bringen. Wichtige Handlungsbögen haben hier ihren Ursprung
und werden über COUNTDOWN bis in die FINAL CRISIS hineinreichen.
Norbert Elbers
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