Im Klappentext dieses schön aufgemachten Albums ist zu lesen,
“Wilson“ sei die erste Graphic Novel von Daniel Clowes,
dessen “Ghost World“ mit
Steve Buscemi und der blutjungen Scarlett Johansson recht kultig
verfilmt wurde. Doch zunächst sieht es so aus, als wenn es sich
um eine Sammlung mit in verschiedenen Stilen gezeichneten Gag-Einseiter
handelt, die alle um einen “Angeber ohne Selbstwahrnehmung“
(Clowes über Wilson) kreisen.
|
|
|
|
Schon
der Gagstrip auf der Umschlagsrückseite in dem Wilson darüber
klagt, dass es in den Buchhandlungen so viele Bücher über
Abraham Lincoln (“Er trug einen Zylinder und befreite die
Sklaven – wir haben´s kapiert!“) und kein einziges
Buch über ihn gibt (“Bin ich so ein schrecklicher Mensch!,
kein Wunder das die Buchläden pleite gehen!“), bringt
den Charakter der Hauptfigur gut auf den Punkt. Wohl jeder kennt
jemanden wie Wilson, der immer nur über sich selber redet
und seine Mitmenschen kaum zu Wort kommen lässt. Im wirklichen
Leben meidet man solche Typen, während die egozentrischen
Eskapaden von Wilson bei Clowes durchaus amüsant sind und
der Leser sich manchmal gar dabei ertappt schon ähnlich abwegige
Gedankengebäude wie Wilson errichtet zu haben.
Nach
und nach setzen sich Clowes wechselweise sehr realistisch, äußerst
reduziert oder im Funny-Style gezeichneten Einzelseiten, die an
die Sonntagsseiten klassischer Comics erinnern, zu etwas Größerem
zusammen. Clowes gelingt das Kunststück durch eine Ansammlung
von für sich betrachtet recht komischen Gags eine mitreißende
fast schon epische Geschichte mit ganz schön bitteren und
tragischen Untertönen zu erzählen.
Diesen
Comic bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Comics
von Daniel Clowes bei ebay kaufen, hier anklicken
"Wilson"
als Hardcoverband der SZ-Graphic-Novel-Bibliothek bei AMAZON bestellen,
hier anklicken
|