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Eine Vergangenheit mit Zukunft


 
Titel: Und wir träumten von der Zukunft: Eine Geschichte von Hoffnung und Wandel
Text: Brian Fies
Zeichnungen/Inking/Farben: Brian Fies
Umfang: 208 Seiten
Format: Hardcover / vf.
Preis: EUR 24,95
Verlag: Knesebeck
Website: www.knesebeck-verlag.de  


Wer dieses Werk ohne Lektüre des Vorwortes durchliest, dürfte hier und da etwas stutzen. Brian Fries, dessen Graphic Novel “Mutter hat Krebs“ (ebenfalls bei Knesebeck erschienen) sowohl mit dem Eisner Award als auch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, erzählt in “Und wir träumten von der Zukunft“ eine Vater-Sohn-Geschichte "von Hoffnung und Wandel" über einen Zeitraum von 36 Jahren. Die beiden Hauptfiguren scheinen zwischen 1939 und 1975 jedoch nur um maximal 10 Jahre zu altern.
 
      
 

Dies ist für Brian Fries jedoch keine Science Fiction, sondern eine Besonderheit des Mediums, denn “die Zeit mag im Raum zuverlässig relativ sein, aber im Comic ist sie im chaotischen Fluss (…) Sie hält Batman sieben Jahrzehnte lang in sportlicher Topform und erlaubt es Dennis, der Nervensäge, Jahr für Jahr seinen zehnten Geburtstag feiern, nur um am Tag darauf als Neunjähriger aufzuwachen.“ Das ist durchaus richtig, bezieht sich jedoch weniger auf in sich abgeschlossene Geschichten sondern eher auf lange laufende Serien (wobei es jedoch Ausnahmen wie den durchaus alternden “Prinz Eisenherz“ gibt).

Auf alle Fälle gewinnt “Und wir träumten von der Zukunft“ durch die “relativ unzuverlässig“ verlaufende Zeitlinie. Im ersten (und bei weitem interessantesten) Kapitel schildert Fries einen Besuch der New Yorker Weltausstellung 1939. Sowohl der namenlos bleibende Vater als auch sein Sohn sind schwer begeistert von dieser Messe der Zukunft, die Pate stand für Disneyland und ähnliche Freizeitparks. Doch während der Sohn sich darauf freut das Raketenzeitalter zu erleben, zweifelt der Vater daran, ob er die prognostizierte Zukunft meistern kann.

In den weiteren Kapiteln treffen wir in den Jahren 1945, 1955, 1965 und 1975 wieder auf Vater und Sohn, bzw. auf nur geringfügig gealterte Paralleluniversum-Version von ihnen. Hier wird die steigende und dann wieder rasch singende Begeisterung der US-Bürger für das Raumfahrtprogramm aber auch die Angst vor dem kalten Krieg thematisiert. Gleichzeitig schildert Fries – als Comic im Comic – die Entwicklung der fiktiven Comicserie “Space Age Adventures“ um den Weltraumhelden Commander Cap Crater. Beginnend mit dem “offiziellen Souvenirheft der New Yorker Weltausstellung“ von 1939 und der Serial-Verfilmung von 1945, kommen noch die immer in einem etwas anderen Stil gezeichneten Ausgaben # 160 (1955), # 283 (1965) sowie mit # 402 und das letzte Heft der 1975 eingestellten Serie zum Abdruck. Diese "Hefte im Buch" wurden auf “schlechteren“ rauen Papier zwischen die Hochglanz-Seiten der Hauptstory platziert. Durch diese vielschichtige Erzählweise gelang Fries unter dem Motto “Ich meine es kann wieder so werden“ ein anregender Rückblick auf eine Vergangenheit, die noch eine Zukunft hatte.

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