Diesen Band realisierte Jiro Taniguchis
nicht im Alleingang, sondern er adaptierte acht Kurzgeschichten
des japanischen Autors Ryuichiro Utsumi. Dennoch fügt sich “Von
der Natur des Menschen“ nahtlos ein in das Werk des Schöpfers
von sensibel erzählten Mangas über scheinbar unscheinbare Dinge
wie "Vertraute Fremde",
"Die Sicht der Dinge“
und “Träume vom Glück“.
Die Erzählungen handeln von einem
älteren Paar, das damit hadert einen Baum fällen zu
müssen, von einem weiteren älteren Ehepaar, das sich
über die verschlossene Enkelin wundert, von einem Vater,
der nach langer Zeit seine Tochter wiedertrifft, von zwei sehr
unterschiedlichen Brüdern, vom Wiedersehen zweier sich fremd
gewordener Geschwister, von einer älteren Dame, die sich
erstmals verliebt, von zwei Kindern, die nach einem Umzug ihren
Hund vermissen und von einer Französin, die in Japan eine
neue Heimat findet.
Allen Geschichten ist gemein, dass hier
sowohl eine sich über einen relativ kurzen Zeitraum hinziehende
Begebenheit erzählt wird, zugleich aber durch Rückblenden
auf lange zurückliegende Ereignisse noch zusätzliche
biografische Daten zu den handelnden Personen vermittelt werden.
Dadurch lernt der Leser sehr viel stärker als in vielen epischen
Geschichten die Protagonisten langsam aber sicher regelrecht kennen
und sorgt sich nach dem Ende jeder Kurzgeschichte unweigerlich
noch weiter um die Figuren.