Aus Liverpool kamen nicht nur die Beatles sondern auch der gefeierte Comicautor Mike Carey (“Hellblazer“, “Lucifer“, “X-Men: Legacy“) wurde 1959 dort geboren. In seiner für das DC-Label Vertigo konzipierte Serie “The Unwritten“ geizt er nicht mit literarischen Anspielungen und Querverweisen. So spielen die Schauplätze von Romanen und die Stätten an denen diese entstanden sind eine wichtige Rolle. Vorlage für Hauptfigur Tom(my) Taylor war A. A. Milnes Sohn Christopher, der Zeit seines Lebens darunter litt, dass sein Vater ihn als Besitzer der Plüschfiguren um Winnie Puuh literarisch verewigt hatte.

Doch was Mike Carey dem Leser auftischt ist keine verquaste Ansammlung von Klugscheißereien, sondern eine teilweise ganz schön handfest in Szene gesetzte sehr spannende und abwechslungsreiche Erzählung. Was zunächst als sensible Schilderung des Schicksals eines Prominentensöhnchens beginnt, wird dann - vor dem Hintergrund jener Schweizer Villa in der Mary Wollstonecraft Shelley 1818 “Frankenstein“ verfasste - zur Splatter-Orgie. Zum Abschluss dieses Sammelbandes, der die ersten fünf Hefte der noch lange nicht abgeschlossenen Serie enthält, lässt Carey dann auch noch Mark Twain und Rudyard Kipling gegen eine gemeingefährliche literarische Weltverschwörung antreten. “The Unwritten“ ist eine Comic-Wundertüte, die anscheinend noch äußerst prall gefüllt ist.

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