Nach
sechs Jahren, 72 regulären Heften sowie drei sechsteiligen
Miniserien ist es endlich vollbracht. Garth Ennis beendet seine
gemeinsam mit dem Zeichner Darick Robertson erdachte Comic-Reihe
"The Boys". Panini
feiert dies Ereignis mit dem finalen 13. Sammelband in dem eine
Art Ende nach dem Ende erzählt. Wer sich nicht den Spaß
verderben möchte, dem sei noch schnell mitgeteilt, dass Ennis
die Serie konsequent abschließt und ansonsten sollte wegen
Spoiler-Gefahr an dieser Stelle mit dem Lesen dieses Textes aufgehört
werden.
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Nachdem zuvor Billy Butcher und
seine Boys ganz kräftig und natürlich auch äußerst blutig mit den
die Welt nicht wirklich besser machenden Superhelden aufgeräumt
hatten, stellt sich jetzt die Frage wie es mit der Truppe weitergeht.
Hierzu hat sich Butcher schon einige nicht eben positive Gedanken
gemacht und sich, wie im Laufe der Geschichte herauskommt, erschreckend
stark in die Leben jener Menschen eingemischt, die ihn bisher für
einen Freund hielten. Dabei entsteht der Eindruck, dass Butcher
ebenso gefährlich ist, wie die vom Konzern Vought-American gesteuerten
Superhelden.
Eine Art Gegenpol zum manipulativen Kraftkerl Billy Butcher bildet
das optisch bei Simon Pegg angelehnte schottische Sensibelchen Hughie
Campbell. Dieser ist für die meisten Leser eine Art Identifikationsfigur.
Daher ist die große Frage im großen Finale, ob Garth
Ennis zumindest Hughie und seiner Flamme Annie January, alias Starlight
aus dem ehemaligen Superhelden-Team Seven, ein halbwegs gutes Ende
spendiert hat. Zuzutrauen ist dem Mann alles, denn er neigt sowohl
zu Gewaltexzessen und Zynismus wie auch zu Sentimentalitäten.
Abschließend sei noch angemerkt,
dass “The Boys“, obwohl die Serie noch umfangreicher ausgefallen
ist, nicht ganz bei Ennis’ Meisterwerk “Preacher“
mithalten kann. Dies hat nicht nur inhaltliche Gründe, denn
auch viele Charaktere in “The Boys“ sind unvergesslich,
sondern es liegt eher an der durch den Einsatz von vielen unterschiedlich
stark talentierten Zeichnern (von denen niemand Steve Dillon oder
Glenn Fabry das Wasser reichen kann) etwas uneinheitlich ausgefallenen
Optik.
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