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Die zwei Seiten des Todes


 
Titel: Killer stellen sich nicht vor
Text: Jacques Tardi nach einem Roman von Jean-Partick Manchette
Zeichnungen/Inking/Farben: Jacques Tardi
Umfang: 80 Seiten
Format: Hardcoveralbum, sw.
Preis: EUR 17,50
Verlag: Edition Moderne
Website: www.editionmoderne.de   


Bereits 1977 verfasste Jean-Patrick Manchette für Jacques Tardi das Szenario zu “Der Schnüffler“ (auf Deutsch ursprünglich 1982 bei Carlsen veröffentlicht, seit 1992 im Programm von Tardis Stammverlag Edition Moderne). Auf diese erste Zusammenarbeit Tardis mit einem Kriminalschriftsteller sollten viele weitere – und zumeist berühmtere – folgen, häufig in Form von Romanadaptionen.
 
    
 

Auch die zweite "Zusammenarbeit" von Tardi und Manchette ist nun eine Adaption eines Manchette-Romans (die erste von drei geplanten), denn der sozialkritische französische Autor verstarb 1995. In seinem 1976 erstmals erschienenen Roman, der 1980 mit Alain Delon recht frei verfilmt wurde und aktuell unter dem Titel “Westküstenblues“ auf Deutsch vorliegt, erzählt Manchette von dem kaufmännischen Angestellten Georges Gerfaut, der sich beim Badeurlaub mit seiner Familie an der französischen Küste unversehens einem Mordanschlag durch zwei ihm völlig unbekannte Männer ausgesetzt sieht. Obwohl er überlebt, verändern seine anschließende Flucht und seine erneuten Auseinandersetzungen mit den Killern sein Leben.

Es ist dieser Einbruch der Gewalt in den Alltag, der Tardi fasziniert, der mit seinem groben Strich stets Alltagsmenschen mit Macken und körperlichen Unzulänglichkeiten zeichnet. Sein Gerfaut bleibt fast emotionslos, mit breitem Mund und kleinen Strichen als Augen, und hebelt die Schicksalsschläge mit einem "Warum nicht?" aus. Der Leser wird schon auf den ersten Seiten mit in den Sog gerissen, denn er erfährt, dass der harmlose Gerfaut im Laufe der Geschichte mindestens zwei Männer und einen Hund töten wird, und weiß lange vor ihm von den Killern, denn diese bleiben keine gesichtslosen Unbekannten, sondern werden bei ihrer Menschenjagd ebenfalls begleitet. Der lakonische Erzähler ("Bald wurde es warm. Gerfaut glühte vor Fieber. Mit Romantik hatte das echt nichts mehr zu tun."), der abwechselnd die von Gerfaut gehörten Jazzmusiker und die von seinen Möchtegernkillern mitgeführten Waffen aufzählt und während der brutalen Gewaltpassagen schweigt, vervollkommnet diesen harten Krimigenuss.

Jörg Krismann

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