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Mehr als ein Krimi


 
Titel: 120, Rue de la Gare - Gesamtausgabe
Text: Léo Malet
Zeichnungen/Inking/Farben: Jacques Tardi
Umfang: 190 Seiten
Format: Hardcoveralbum, sw.
Preis: EUR 29,80
Verlag: Edition Moderne
Website: www.editionmoderne.de   


Der Pariser Privatdetektiv Nestor Burma scheint sich im September 1940 ganz wohl in deutscher Kriegsgefangenschaft zu fühlen. Er versucht französische Soldaten für das deutsche Militär zu klassifizieren, doch dann stößt er auf einen seltsamen Gefangenen, der kurz vor seinem Tode noch die Worte “120, Rue de la Gare“ stammelt. Kurz danach wird Burma entlassen und ins unbesetzte Lyon transportiert. Auf dem Bahnsteig trifft er auf Bob, einen Angestellten seiner Detektei. Doch plötzlich hält eine Frau, die wie ein Filmstar aussieht eine Knarre in der Hand. Bob wird erschossen, doch nicht ohne noch zuvor “120, Rue de la Gare“ zu stammeln.
 
    
 

Im Roman “120, Rue de la Gare“ verarbeitete Léo Malet Teile seiner eigenen Biografie, auch er war in deutscher Kriegsgefangenschaft, und ließ erstmals Nestor Burma auftreten. 28 weiteren Bücher mit dem Detektiv, die sich oftmals bestimmten Pariser Arrondissements widmeten, folgten und wurden teilweise mit Michel Galabru, Michel Serrault oder Guy Marchand verfilmt und teilweise ebenfalls von Jacques Tardi ("Grabenkrieg", "Der Soldat Varlot") zu Comics verarbeitet.

Bei “120, Rue de la Gare“ ist die reichlich unglaubwürdige und arg konstruierte Geschichte (zu der auch noch ein Gangster namens Eiffelturm Jo gehört) ganz sicher nicht der Hauptanreiz dieses durchaus faszinierenden Comics. Besonders interessant wird die Geschichte dadurch, dass Malet sie 1942 geschrieben und das Buch 1943 veröffentlicht wurde, also noch während Paris von der deutschen Wehrmacht besetzt war. Daher war es Malet nicht möglich direkte Kritik an den damaligen Zuständen zu üben, die aber dennoch eine nicht unwichtige Rolle innerhalb der Handlung spielten. Tardi zeigt in seinen atmosphärischen Zeichnungen Details aus dem besetzten Paris wie z. B. eine Propaganda-Ausstellung über die jüdische Weltverschwörung oder ein Kino, dass nur deutsche Soldaten betreten dürfen. Gerade diese scheinbar beiläufig ablaufenden Dinge im Hintergrund machen die Comicadaption von “120, Rue de la Gare“ zu mehr als zu einem Krimi.


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