1963 ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Jahr für Toland Polk. Der etwas ziellos in den Tag hinein lebende junge Südstaatler freundet sich in seinem spießigen Heimatstädtchen Clayfield mit schwarzen Künstlern und Bürgerrechtlern an. Gemeinsam demonstrieren sie gegen die Rassentrennung und werden mit brutaler Polizeigewalt konfrontiert. Doch nicht nur die US-Gesellschaft gerät aus den Fugen, auch Tolands Leben verändert sich drastisch. Er wird Vater und stellt zugleich immer stärker fest, dass er sich stärker zu Männern als zu Frauen hingezogen fühlt.
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Howard
Cruses detailfreudige schwarzweiße Zeichnungen sind stark beeinflusst
von Robert Crumbs Underground-Comics, was thematisch sehr gut
passt. Cruse verarbeitet in “Stuck Rubber Baby“ eigene
und fremde Erlebnisse. Ihm gelingt es ein großes Ensemble
von unterschiedlichen sehr lebendigen Charakteren zu schaffen,
deren Schicksale den Leser berühren. Dabei ist er nicht nur
an dem Coming Out seiner Hauptfigur interessiert, sondern auch
an der Bürgerrechtsbewegung und vermittelt sehr lebendig ein wichtiges
Stück Zeitgeschichte.
Howard
Cruses 200-seitiger fast schon epischer Comic erschien 1995 in
den USA und ein Jahr später bei Carlsen als “Am Rande
des Himmels“ mit dem Untertitel “Ein Comic-Roman“. Im Zeitalter
der Graphic Novels ist eine Neuausgabe dieses schon lange vergriffenen
Comic-Meilensteins überfällig. Cross Cult verwöhnt den
Leser einmal mehr mit interessantem Bonusmaterial. Cruse gibt
Einblicke in sein Skizzenbuch, Alison Bechdel (“Fun
Home“) steuert ein Vorwort bei und Andreas C. Knigge,
der “Stuck Rubber Baby“ übersetzte und herausbrachte,
beschreibt sehr lebendig wie er seinerzeit auf den Comic aufmerksam
wurde.
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