Als Münchner
Comic-Interessierter hat man es nicht leicht. Zwar gibt es dort eine ganze Menge
mehr oder weniger talentierter Zeichner und Texter, doch fehlt ihnen die
Plattform, auf der sie ihre Kreativität ausleben können. Das bis vor einigen
Monaten noch erschienene Magazin "Comicaze" hat sich aus finanziellen
Gründen wohl fürs erst einmal verabschiedet. Liegt es an der Unfähigkeit der
Verantwortlichen, die zwar in ihren Fachgebieten Experten sind, aber keinen Sinn
fürs Geschäftliche haben??? Fragen über Fragen . . .
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Aber das soll hier gar nicht das
Thema sein. Zum Glück gibt es ja noch professionelle Comic-Magazine
wie das "Strapazin", in welchem dem geneigten Comic-Fan
die ganze faszinieren Bandbreite des Mediums präsentiert wird. Die
aktuelle Ausgabe des seit zehn Jahren vierteljährlich erschienenden
Magazins steht unter dem Thema "Kaffeehaus". Auf 80 Seiten
befassen sich namhafte Künstler und Autoren wie Frank Schmolke,
Gabriel Nemeth, Ulf K., Heiner Lünstedt (von dem auch das informativ-unterhaltsame
Vorwort stammt), Ralf Palandt, David Collier und viele andere mit
der faszinieren Kaffehaus-Kultur - ein Thema, das ansonsten in der
Comic-Landschaft nur recht wenig Beachtung findet. Zu den unumstrittenen
Highlights dieser Ausgabe zählen sicher der Foto-Comic (!) "Rache
ist süß" von Ralf Palandt, einem der letzen wahren Künstler
dieses selten gewordenen Sub-Genres, sowie die in drei Zeitebenen
spielende Geschichte "It's Still The Same Old Story" von
Lünstedt (Text) und Nemeth (Zeichnungen).
Strapazin hat sich in den letzten Jahren als wichtigstes und meist
zitiertes Comic-Magazin im deutschsprachigen Raum etabliert. Wer
davon noch nicht überzeugt ist, wird von dieser Ausgabe eines Besseren
belehrt.
Frank Nette
"Strapazin"
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