Sechs mehr oder weniger lose verbandelte mehr oder weniger junge Menschen (von jeder Sorte drei) verbringen vier Tage und vier Nächte in einem abgelegenen Haus in Südfrankreich um eine Sonnenfinsternis zu erleben. Auf engstem Raum geraten Freund- und Liebschaften auf den Prüfstand, alte Wunden reißen auf und zur Abwechslung gibt es auch noch allerlei völlig neue Problematiken.
Diese
eher an einen französischen Quasselfilm erinnernde Grundsituation
verwandelten Jim (der als Théhy u. a. “Der Engel und
der Drache“ zeichnete) und Fane (“Joe Bar Team“) in
einen der mitreißendsten Comictrips der letzten Jahren. Beide
fungierten zugleich als Zeichner und Autor, wobei jeder drei der
Hauptfiguren entwarf (und dann auch zeichnete). Diese äußerst
lebendigen Schöpfungen ließen sie dann nach allen Regeln
der Tragikomödie fast 300 Seiten lang aufeinander los.
Selten fühlte sich ein Comic
so lebensnah nah an, was am ebenso ausgereift wie skizzenhaft wirkenden
Schwarzweißstil liegt, dem niemals anzumerken ist, dass hier
zwei Zeichner zugange waren. Auch die Panel-Bildausschnitte sind
oft äußerst originell ausgewählt und setzen innerhalb
der Geschichte interessante zusätzliche Akzente. Mit diesem
fetten Album ist Splitter – fernab der Fantasy-Schiene
und ganz ohne Graphic-Novel-Mogelaufkleber – ein ganz großer
Wurf gelungen.
(Zum auf dem Klappentext angekündigten
“Eklat“ kommt es allerdings nicht, was auch gut so ist, denn das
Personal dieses Comics wächst dem Leser sehr schnell ans Herz.)
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