Im Jahr 2206 ist die Menschheit tief ins Weltall vorgedrungen und hat Außenposten errichtet. Auf fremden Planeten kommt es zu Konfrontationen mit Einheimischen, denen jedes Menschlichsein abgesprochen wird.
Das
Zitat des Oberkommandieren beschreibt die Situation recht deutlich:
"Wie Sie alle wissen wurde der Außenposten unlängst vom Feind
überrannt. Nun, als Teil eines demoralisierenden Gegenangriffs,
werden wir ihn wieder einnehmen und sicherstellen, dass diese
degenerierten Bestien das nicht so schnell vergessen! Der Feind,
gegen den Sie antreten, ist nicht menschlich. Daher finden auch
keinerlei Konventionen Anwendung, die im Rahmen menschlicher Kriegsführung
vereinbart wurden. Die hier eingesetzten Befehlshaber wurden speziell
ausgesucht, da sie sich bereits in der Vergangenheit im demoralisierenden
Kampf gegen militärische und zivile Einheiten des Feindes hervorgetan
haben."
Die
Abwesenheit jeglicher Moral bezieht sich aber nicht nur auf die
feindlichen Aliens, sondern sehr schnell stellt sich auch heraus,
dass die Befehlshaber eben genauso verachtend ihre eigenen Soldaten
behandeln. Einer dieser Soldaten ist Hanag Pacha – er ist ein
Abkömmling eines Andenstammes. Ein kleines Andenkreuz (wichtig
fürs Verständnis: http://de.wikipedia.org/wiki/Andenkreuz
)
–
als Halskette getragen – wird als verbotenes religiöses Symbol
gedeutet und bringt ihm Ärger ein. Für ihn ist die Sonne sein
Vater (“Son of the Sun“) und die Erde seine Mutter. Hier
auf dem Kriegsraumschiff zersetzt diese Anschauung die Truppe
– so ist zu mindestens die Ansicht der militärischen Vorgesetzten.
Er sinnt auf Rache.
Hanag
Pacha freundet sich mit einem “Gunner“ an, der auch gleichzeitig
Koch auf dem Schlachtschiff ist. Der jungen Soldatin Kay rettet
er das Leben – die beiden werden ein Paar. Und gemeinsam versuchen
sie die ungerechte Behandlung von Minderheiten dem obersten Offizier
General Curt Nando zu unterbreiten. Dem aber sind seine Meerschweinchen
wichtiger als seine Fußsoldaten, und er stellt sich hinter
seine Offiziere. Die Situation eskaliert vollends, als es auf
dem feindlichen Planeten zur Abschlachtung der grünen Ur-Einwohner
kommt.
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Robert Heracles |
Auch der unbeugsame und ungehorsame Soldat Hanag soll bei der Schlacht sterben – ihm kommt aber Kay zu Hilfe; sie werden gemeinsam überwältigt und sollen vor ein (Schein-)Gericht. Das Urteil und ihr weiteres Schicksal scheinen unausweichlich. Wenn da nicht noch der Koch wäre…
Robert
Heracles verfügt zweifelsohne über ein sehr gutes Gespür für Geschichten
und sequentielles Storytelling. Geschickt setzt er die Möglichkeiten
des Mediums ein. Durchdachte unerwartete Wendungen vermag er intelligent
und pointiert einzusetzen. Auch wenn die Zeichnungen mitunter
vereinfacht wirken und man übertriebene Action-Szenen vergebens
sucht – entwickelt er einen ganz eigenen Stil.
Der
Autor und Zeichner Robert Heracles wurde am 5. März 1981 in Linnich
geboren und studierte in Aachen Informatik. Seinen ersten Science-Fiction-Comic
"Noli Me Tangere" veröffentliche er 2010 im thenextart-Verlag.
Auch hier spielen die grünen Außerirdischen mit – wohl aber nicht
die anderen Charaktere aus "Son of the Sun". Die Grundidee
zur Geschichte "Son of the Sun", bzw. zur Figur des Andino
kam ihm bei einem Urlaub im Herbst 2009, als er in Peru Verwandte
besuchte.
Die
Aliens werden im Moment nur aus der Sicht der Menschen – von denen
gibt es ja bekanntlich gute und böse – geschildert. In der
Fortsetzung "Aquatic Empire" wird auf die grünen
Aliens weiter eingegangen. Diese waren ja bislang nur aus Sicht
der Menschen zu sehen, also als Feindbilder. In "Aquatic
Empire" werden sie als eigenständige Zivilisation
gezeigt werden, die sowohl "gute" als auch "böse"
Charaktere beinhaltet, also nicht so eindimensional, wie die menschliche
Propaganda das bislang getan hat. Man darf gespannt sein.
Norbert
Elbers
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