Ein Zitat von Nick Hornby ("High Fidelity") klebt auf dem Cover
dieses Albums. Doch sein Spruch "Ein Comic, lohnend wie ein
guter zeitgenössischer Roman" wirkt weniger wie ein Lob,
sondern eher wie eine Entschuldigung für das Veröffentlichen von
Comics. Doch Schwamm drüber, denn die in "Sommerblond"
enthaltenen drei Short Stories (die zusammen keinen "zeitgenössischen
Roman" bilden) von Adrian Tomine ("Halbe Wahrheiten")
haben alle Aufmerksamkeit der Welt verdient.
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Die Titelgeschichte handelt vom dicklichen Neil, der in die
"sommerblonde" Vanessa verschossen ist. Als sich diese mit seinem
ohnehin schon sexuell sehr aktiven Nachbarn einlässt, fängt er an sich
einzumischen und die Ereignisse eskalieren. Im Mittelpunkt von "Trip
nach Hawai" steht die ebenfalls nicht ganz schlanke Hillary Chan, die
ihren Job verliert. Wenn sie nicht gerade in ihrer Wohnung vor sich hin
vegetiert, hat sie frustrierende Begegnungen mit Männern. In der letzten
Geschichte "Bombendrohung" geht es um gleich zwei Außenseiter.
Scotty ist entsetzt und noch mehr vereinsamt nachdem sich herausstellt,
dass sein einziger Freund schwul und scharf auf ihn ist. Er beginnt eine
zaghafte Freundschaft mit Cammie, die einen sehr schlechten Ruf hat, weil
sie sich einigen Schulkameraden hingegeben hat. Einzig in dieser Geschichte
gibt es einen Hauch von Happy End, der allerdings dadurch getrübt wird,
dass Cammie wahrscheinlich in eine andere Stadt zieht.
Im Mittelpunkt aller drei Geschichten stehen frustrierte
jugendliche Außenseiter, die neidisch aber auch misstrauisch ihre
scheinbar so normal und problemlos funktionierende Umgebung beobachten.
Ein Comic, lohnend weil ein guter zeitgenössischer Comic.
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