1940,
ein Jahr nach Superman, debütierte ein gewisser Captain
Thunder, der schon bald in Captain Marvel umbenannt
wurde. Eigentlich war er ein simpler Rundfunkreporter namens Billy
Batson. Doch vom ägyptischen Hexenmeister Shazam (der Name
wurde zusammengesetzt aus Salomon, Herkules,
Atlas, Zeus, Achilles
und Merkur) erhielt er übernatürliche Kräfte. Immer
wenn Batson "Shazam" ausruft, verwandelt er sich in einen rot bekleideten
Superhelden mit einem gelben Blitz auf der Brust. Trotz seines Namens
ist Captain Marvel jedoch keineswegs beim Superhelden-Verlag
Marvel beheimatet (wo es eine gleichnamige Figur gibt), sondern
landete in den siebziger Jahren beim Konkurrenten DC.
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Dort
schufen Starzeichner wie Jeff Smith
(“Bone“) oder Alex Ross interessante
Versionen von Captain Marvel, der nach einem Rechtsstreit
mit dem Marvel Verlag keine eigene Serie haben bzw. als
Hauptfigur nur in Heften mit dem Titel “Shazam“ auftreten
durfte. Im Rahmen des “New 52“-Relaunch gehörte wohl
auch daher Captain Marvel nicht zu den Figuren, denen ab
2011 in Heftreihen mit der Nummer 1 ein Neustart spendiert wurde.
Doch in Heft 7 der neuen “Justice League“-Reihe gab es eine Zweitserie
mit dem Captain, die Panini jetzt gebündelt veröffentlicht.
Geschrieben wurde die Geschichte wie viele der neuen Serien von
DCs Chief Creative Director Geoff Jones. Als Zeichner fungierte
Cary Frank, der bereits Erfahrung mit der Figur hatte, denn 2001
zeichnete er innerhalb der Reihe “Just Imagine“ eine von
Stan Lee geschaffene alternative Version von
Captain Marvel, die nicht von ungefähr an eine
rote Variante des Unglaublichen Hulks erinnerte. Jones
und Frank arbeiteten bereits bei “Batman:
Erde Eins“ zusammen.
Der Neustart von Captain
Marvel funktioniert bestens, weil die Geschichte fest in der
Realität verankert ist. Billy Batson ist hier ein respektloser Rotzlöffel
von einem Waisenknaben, den aus gutem Grund keine Pflegefamilie
dauerhaft aufnimmt. Doch da ihn auch seine Sozialarbeiterin endlich
von der Backe haben möchte, landet er bei einem idealistischen Ehepaar,
das bereits fünf Pflegekinder bei sich aufgenommen hat. Diese Umgebung,
in der sich Billy nach und nach widerwillig daheim fühlt, schildert
Geoff Jones äußerst einfühlsam und wird dabei bestens
unterstützt von den sehr realistisch und detailreich ausgeführten
Zeichnungen Cary Franks. Auch ohne die ganzen Fantasy- und Superhelden-Einlagen,
die nach und nach immer stärker die Handlung dominieren, wird hier
eine spannende mitreißende Geschichte erzählt, der es bestens gelingt
dem Captain eine neue Heimat in unserer Gegenwart zu geben. Bezeichnenderweise
spielt die Erzählung nicht wie ansonsten bei DC üblich
in Phantasie-Städten wie Metropolis oder Gotham City sondern im
heutigen Philadelphia.
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