In den
Siebziger Jahren wurde so ziemlich jede Wohngemeinschaft und jede
Uni-Pinwand mit den Werken von Gerhard Seyfried verziert. In seinen
Cartoons (Der Bürger denkt: “Die Gedanken sind frei…“ Der abhörende
Ordnungshüter meint dazu: “Denkst Du!“) machte er sich sehr gerne
(und nicht ohne eine gewisse Restsympathie) über uniformierte
Ordnungshüter aber auch über die alternative Szene lustig.
Als diese immer noch schreiend komischen Comics 1978 gebündelt
unter dem Titel “Wo soll das alles enden“ erschienen, wurden davon
200.000 Exemplare verkauft und der zuvor meist ungefragt reproduzierte
Seyfried sah zum ersten Mal richtig Geld für seine Arbeit.
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Er verließ das heimische München,
wo er für das Stadtmagazin “Das Blatt“ gearbeitet hatte, und
zog nach Berlin. Die dort gesammelten Eindrücke verarbeitete
Seyfried zum farbigen Comicband “Invasion aus dem Alltag“ in dem
er lustige Einzelgangs und seine Liebe zu detailreichen Wimmelbildern
mit einer Science-Fiction-Geschichte verknüpfte. Zahlreiche
weitere Comicalben folgten, wobei Seyfried teilweise – wie etwa
beim aufregenden Science-Fiction-Double-Feature "Future Subjunkies"
/ "Space Bastards" und dem ebenso spacigen wie komischen
“Starship Eden“ - mit der jungen Zeichnerin Ziska Riemann zusammenarbeitete.
Jetzt besteht die Möglichkeit alle diese teilweise schon lange
vergriffenen Comics durchzulesen und sich anschließend geballt
in praller Pracht ins Regal zu stellen. Bei Zweitausendeins erscheint
ein wuchtiger und sehr liebevoll aufgemachter 700-seitiger Sammelband.
Dieser enthält zusätzlich auch noch einige (zum Teil bisher
unveröffentlichte) Kurzcomics wie etwa Seyfrieds bisher nur
in den USA erschienener Beitrag zu Gilbert Sheltons Heft “The Fabulous
Furry Freak Brothers # 12“. Außerdem gibt es als Rahmenhandlung
noch die exklusiv für diesen Band entstandene Story “Der Fluch
der Nippon-Ziege“ in der eine mondäne Galeristin verzweifelt
hinter Seyfried und Ziska herjagt. Wohl noch nie wurden deutsche
Comickünstler mit einer so schönen Gesamtausgabe geehrt.
Seyfried & Ziska haben dies aber auch wirklich verdient!
In
den letzten Jahren hat sich Seyfried ein neues Tätigkeitsfeld
erschlossen. Er verfasst historische (und alles andere als unpolitische)
Romane. Auf “Herero“
über die deutsche Kolonialpolitik in Afrika, “Gelber
Wind“ über den Boxer-Aufstand in China und “Der
schwarze Stern der Tupamaros“ über die alternative
Szene in München folgte “Verdammte
Deutsche!“ über die von geschürten Vorurteilen
geprägten Beziehungen zwischen Deutschland und England kurz
vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
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