Der Tod
des verdienten Verlegers Norbert Hethke und das damit verbundene Ende
des Hethke Verlags war ein schwerer Schlag für die Sammlerszene. Auch
wenn es für kurze Zeit nicht so aussah, im Laufe des Jahres 2008 hat
sich doch noch alles (okay, fast alles) zum Guten gewendet und das
wertvolle Lebenswerk Norbert Hethkes wird fortgeführt.
"Die
Sprechblase" ist ebenso in kompetenten Händen wie die neuen
"Sigurd"-Piccolos. Auch für
die Fanszene hat sich einiges verändert: das bekannte Hansrudi Wäscher
Fanclub - Magazin wurde unter anderem wegen rechtlichen Gründen
mit der Nummer 30 als “Sammlerherz“ weitergeführt. Doch Sammlerherz
# 30 war weit mehr als “nur“ eine Fortführung des alten Konzepts.
Durch eine starke Erweiterung des Themenspektrums wollte man auch
neue Leserkreise ansprechen – man kann dieses Vorhaben als durchwegs
gelungen betrachten. Allen Unkenrufen zum Trotz geht es mit der
Nostalgie-Sammlerszene dank vieler engagierter Fans mit neuer Kraft
in eine hoffnungsvolle Zukunft.
Mit
der Nummer 31 liegt nun bereits die zweite Ausgabe des neuen Magazins
vor, und auch die lässt kaum etwas zu wünschen übrig,
Beiträge gibt es z.B. über:
- Die sensationelle Neuentdeckung einiger Originalzeichnungen von
Wilhelm Busch
- Ausführliche Bildberichte über Hansrudi Wäscher
bei den Comicbörsen in Erlangen und Zürich (das Foto von
Wäscher mit dem Star Wars-Stormtrooper ist einfach nur genial)
- Wunderbare Kinderzeitschriften aus den Vorkriegsjahren
- Ein Portrait des Sammlers Heinz Blumberg (so manchen von uns wird
beim Anblick seines Comiczimmers der Neid plagen, auch die kultigen
"Ren Dhark"-Romane
sind in seiner umfangreichen Sammlung vertreten)
- Den deutschen "Prinz Eisenherz"-Erstdruck
1939 in der Zeitschrift "Papagei“ unter dem Titel „Prinz Waldemar“
- Leseproben zu Korwin (von Michael Goetze) und Sigurd (von Hansrudi
Wäscher), letztere herrlich koloriert von Toni Rohmen.
Und
vieles andere mehr, was aufzuzählen den Rahmen dieser Rezension
bei weitem sprengen würde. Abgerundet wir das gelungene Ganze mit
einem herrlichen Titelbild von Rolf Schumann. Ich bin wohl ein wenig
ins Schwärmen geraten, nicht wahr? Kein Wunder, "Sammlerherz"
hat die Erwartungen der meisten Leser wohl bei weitem übertroffen.
Positiv hervorzuheben ist besonders die Erforschung von Bildergeschichten
und Kinderpublikationen von vor dem Krieg, ein leider bislang stark
vernachlässigtes Sammel- und Forschungsgebiet. Da gilt es noch viele
unentdeckte Schätze zu heben.
Fazit:
Chefredakteur Eckhardt Walter hat wie seit vielen Jahren gewohnt
Großartiges geleistet und hat sich somit den Ehrentitel “Prinz
Sammlerherz“ redlich verdient. Sammlerherz 30 war schon eine Offenbarung
für jeden Freund der neunten Kunst (nicht zuletzt durch die
Beilage eines Sigurd-Piccolos mit einem brandneuen Abenteuer aus
der Feder von Meister Wäscher persönlich), die Nummer
31 ist noch besser geworden. Auch diese zweite Ausgabe besticht
durch ihre Themenvielfalt und stellt eine echte Bereicherung des
Comic-Sekundärmagazinmarktes dar. Man könnte wegen der
hohen Qualität des Gebotenen durchaus auch schon von einer
echten Konkurrenz für die etablierten Sammler-Magazine wie
“Sprechblase“ und “Comixene“ sprechen.
Das Sammlerherz schlägt am rechten Fleck – man kann dieses
Magazin allen Comic-Freunden nur wärmstens empfehlen.
Stefan
Meduna
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