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Der
Superhelden-Konkurrent DC erzählt gerne Geschichten in
denen z. B. Superman stirbt oder Batman gelähmt
wird, danach aber nach allerlei Verwicklungen wieder alles beim
Alten ist. Marvel hat solche Storys zwar auch im Angebot
(zuletzt hat es z. B. Captain America zeitweilig erwischt),
bietet aber auch deutlich extremere Szenarien in denen die ganze
eigene Superhelden-Bande fast komplett vor die Hunde geht, man
denke nur an “Marvel Zombies“
oder “Old Man Logan“.
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Wenn
die kostümierten Helden ordentlich einen auf die Mütze kriegen,
ist hieran meist der Punisher an vorderster Front beteiligt.
So ließ Garth Ennis den “Bestrafer“ Daredevil, Spider-Man
und Wolverine derart alt aussehen, dass es sogar zu einer
"Verschwörung der Idioten" kam. Noch doller trieb es
Ennis 1995 als er den Punisher aus Rache dafür, dass
diese nicht verhindern konnten (oder wollten), das seine Familie
umgebracht wurde, gleich das ganze Marvel-Universum umbringen
(nachzulesen in Paninis “The Punisher: Garth Ennis
Collection 4“).
Die vorliegende vierteilige Miniserie die Ende 2010 in den USA
erschien, lässt den Punisher ebenfalls nahezu alle Marvel-Helden
töten. Dies geschieht jedoch vor einem postapokalyptischen Background
an dem der Punisher selbst nicht unschuldig ist. Bei
einem seiner bleilastigen Rachefeldzüge entwich eine gefährliche
Chemikalie, die Menschen und Helden in wilde Kannibalen verwandelte.
Jetzt versucht Frank Castle zu retten was zu retten ist, und das
ist erschreckend wenig...
Wer den Mann in schwarz, der über Leichen geht, schätzt kommt
auch in dieser Miniserie voll auf seine Kosten. Autor Jonathan
Maberrry langweilt uns nicht damit auf endlosen Seiten zu zeigen,
wie der Punisher die verseuchten Versionen von Magneto
oder Daredevil platt macht, sondern setzt da an, wo er
bereits die Köpfe der meisten Ex-Heroen auf Holzpfählen aufgespießt
hat. Maberry erzählt vielmehr das Ende vom Ende. Er beschwört
eindringlich eine Weltuntergangsatmosphäre, arbeitet aber auch
kleine moralische Grundsatzdiskussionen zwischen dem Punisher
und einem Geistlichen ein. Die mit wenigen Linien auskommenden
Zeichnungen vom Kroaten Goran Parlov, der schon öfter den Punisher
(etwa in "Valley
Forge, Valley Forge") in Szene setzte, fangen die
düstere Stimmung von Maberrys Geschichte gut ein, hellen dieser
durch seine Tendenz zur Karikatur zugleich aber auch etwas auf.
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